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Zum Entschleunigen reist man am besten nach Österreich. Warum das gerade im Herbst so gut geht? Herbstzeit = Heurigenzeit! Noch nie etwas vom Heurigen gehört? Na dann pass mal auf!

Geht es um gemütliches Ratschen und Tratschen, ums Ausspannen, Schauen, Schmatzen und, nicht zu vergessen: Weintrinken, geht, kann es nur einen Ort geben: Den Heurigen. Zumindest in Wien. Jetzt im Herbst ist die perfekte Zeit. Denn der Heurige, der neue Wein des Jahres, ist da.

Und wo trinkt man den Heurigen am besten? Klar, bei einem zünftigen, traditionsreichen Heurigen im Freien, an derben Holztischen in einem Gastgarten, bei milder Herbstsonne, raschelndem Laub und tollen Blicken ins Umland. Und sollte das Wetter nicht mitspielen, gibt es meist auch noch urige Gaststuben oder Keller.

Wo einkehren, um den Heurigen in Wien zu genießen?

Wer jetzt Wien besucht, darf diese besondere Erlebnis nicht verpassen. Man muss nur schauen, welches Gasthaus “ausg’steckt” hat. Ausgesteckt? Ja, so nennt man das in Österreich: Zum Zeichen, dass neuer Wein ausgeschenkt wird, hängen die Wirtsleute einen Föhrenbusch (Kiefernzweig) oder einen Kranz aus Zweigen über die Eingangstür ihres Gasthauses. Wird der Wein direkt am Hof des Winzers, des “Weinhauers”, ausgeschenkt, spricht man auch von Buschenschank oder Buschenschenke.

Das Besondere an der Weinregion Wien: Mit einer Größe von 660 Hektar ist sie die weltweit größte innerstädtische Rebfläche überhaupt! Die meisten Heurigen findet man am Wiener Stadtrand, vor allem im Norden der österreichischen Hauptstadt. In Döbling etwa (19. Bezirk) wird auf 315 Hektar Land Wein angebaut, zu den Weinbauorten dort zählen beispielsweise Nußdorf, Heiligenstadt, Neustift am Walde oder Grinzing.

 

Schübel-Auer in Wien-Nußdorf (Kahlenberger Straße 22) etwa gibt es seit 1711! Er zählt zu den schönsten Traditionsheurigen Wiens: Der “Auerhof” wurde 1642 erbaut und wird seit 1711 in neunter Generation als Heuriger geführt. Neben den Eigenbauweinen gibt es auch erlesene Flaschenweine (“Bouteillenweine”) aus anderen Ecken Österreichs. Zum Essen serviert an hier unter anderem Braten vom Schneeberg-Landschwein, Roastbeef, Blunzen, Geselchtes (aber auch Vegetarier und Veganer kommen nicht zu kurz); Klassiker wie Wiener Schnitzel und Backhendel können auf Wunsch glutenfrei bestellt werden.

Herbstlaub und Weingenuss bei Schübel-Auer © Peter Rigaud/Wientourismus

Heuriger Wolff in Neustift am Walde (Rathstraße 46-50, 1190 Wien) zählt ebenso zu den traditionellen Alt-Wiener Heurigern. Der Hof mit Terrassengarten der Familie Wolff bietet viel Platz und einen direkten Zugang zu den Weinbergen und dem Weinwanderweg. Die Stuben wie das “Stockerl”, “Holecekstüberl” oder Preßstüberl” sind recht rustikal eingerichtet – mit Kachelöfen und Kerzenlicht. Die Weine stammen ausschließlich aus eigenem Anbau. Es gibt natürlich ein typisches Heurigenbuffet mit schmackhaften Brotaufstrichen, hausgemachten Mehlspeisen und Salatbar, à la Carte können allerlei Schnitzel, Hendl und Suppen bestellt werden.

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Wenn es so etwas wie einen Platzhirsch, einen Inbegriff Wiener Heurigenkultur gibt, dann ist es wohl der “Mayer” (Pfarrplatz 2, 1190 Wien). Seit 1683 keltert das Weingut „Mayer am Pfarrplatz“ in Wien-Heiligenstadt.
Und es schmückt sich verständlicherweise mit dem Fakt, dass Ludwig van Beethoven im Jahr 1817 in diesem denkmalgeschützten Vorstadthaus am Pfarrplatz gewohnt hat – und an der 9. Symphonie arbeitete. “Mayer am Pfarrplatz” ist eine Institution, um gute Weine zu erstehen. Doch mit seinem romantischen Ambiente, den Gärten, in denen man unter Weinlaub und Nussbäumen sitzt ist er bei Wienern und Wienbesuchern ein authentisches Stück gelebte Tradition.

Wenn das Wetter mitspielt, sitzt du beim Heurigen natürlich im Freien © Peter Rigaud/Wientourismus

Täglich ab 19 Uhr gibt es “Original Wiener Heurigenmusik, auf der Speisekarten stehen Hauswürstel, “Schweinsbrat´l mit Sauerkraut”, “Knuspriges Spanferkel-Stelzerl”, Spareribs, aber auch Lardo vom Mangalitza-Schwein, Wildschweinrohschinken oder Kärntner Salami direkt vom Kärntner Bauern.

Wer die Heurigen jetzt besuchen will, muss nur die Augen offen halten: “Ausg’steckt is”. Und nur keine Bange, was den Heimweg mit einem “Dulliöh” (kleinen Rausch) angeht: Die Trambahn, nicht ohne Grund das bevorzugte Verkehrsmittel der Heurigenbesucher, hat ein sehr dichtes und enorm verzweigtes Netz.

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Headerbild © Peter Rigaud/Wientourismus

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