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Über New York City ist eigentlich alles erzählt worden. Die Stadt der Städte füllt etliche Regalmeter in jeder Buchhandlung. Und doch gibt es noch ein paar Geheimnisse, die du vor deinem nächsten Big-Apple-Besuch wissen solltest

New York Insider Tipps & Fakten

Fakt 1: In New York liegt das Geld manchmal auf der Straße

Raffi Stepanian hockt meist an Rändern derjenigen New Yorker Straßen, die zwischen 5th und 6th Avenue liegen. Hier, im sogenannten Diamanten Distrikt, residieren die Schmuckhändler. Raffi kratzt, pult, ja, er schürft geradezu in dreckigen Asphalt-Ritzen und Rinnen nach verlorenem Gold, aus Ringen gesprungenen Diamanten und Rubinen. Was er findet, säubert und poliert der gelernte Edelstein-Einfasser und verkauft es an seine Ex-Kollegen in den Läden. Angeblich verdient er damit bis zu 800 Dollar die Woche. Das Geld liegt hier sprichwörtlich auf der Straße.

Fakt 2: Oben ohne im August

Prüde Amis? Nicht in NYC! Denn hier darf jede Frau öffentlich oben ohne gehen. Hat der New York Supreme Court 1992 so entschieden, quasi als Akt der Gleichstellung. All zu oft nutzen Frauen dieses Recht freilich nicht, dafür aber jährlich im August um so ausgelassener. Dann heißt es nämlich ganz frank und frei: „International Go Topless Day“. Mit reichlich Zulauf und ebenso vielen Zuschauern. Das macht sich auch bei Instagram und Facebook bemerkbar.

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Fakt 3: Der 28.11.2012

Okay, es ist viel besser geworden seit den Neunzigern, als New York wirklich ein gefährliches Pflaster war, No Go-Areas hatte und Killer in Parks und U-Bahnen lauerten. Allein im Jahr 1990 hatten sie rund 2.200 Menschen auf dem Gewissen. Aber ein Ponyhof ist Big Apple natürlich bis heute nicht. Obwohl – es gibt da so Tage, manchmal sogar Wochen… Der 28. November 2012 war so ein Tag: Nicht ein Mord, keine Schießerei, keine Messerstecherei oder Gewaltverbrechen, das der Polizei gemeldet wurde! Die wunderte sich. Streiken die Verbrecher? Wenn, dann war es nur ein Warnstreik, denn am nächsten Tag ging’s kriminell weiter wie immer. Bis zum Februar 2015 – da passierte sogar elf Tage lang kein Mord. Ursache? Unbekannt.

©Bokic Bojan/Shutterstock.com

Fakt 4: Kennst du diese Sun-Days?

Zweimal pro Jahr hat Manhattan seine ganz besonderen Sun-Days, die aber nur selten tatsächlich Sonntage sind. Und das geht so: Immer Ende Mai und Mitte Juli fällt das Licht der untergehenden Sonne exakt durch die Straßenschluchten in West-Ost-Richtung, weil die nach dem Commissioners Plan von 1811 so schön gerade angelegt sind. Dieser Lichteffekt erinnerte den US-Astrophysiker Tyson an die Sonnenwende im berühmten britischen Steinzeit-Bauwerk Stonehenge, weshalb er ihn „Manhattanhenge“ nannte. Ein echter Insider-Tipp für alle, die flexibel mit ihrem Reisedatum sind – warum nicht um diese besonderen Tage herumplanen?

Fakt 5: Allgemeiner Umzugstag in New York

Umzug? Nur am 1. Mai! Und zwar in ganz New York City! Ja, richtig gelesen: Alle, die umziehen wollten, taten das bis etwa zum Ende des Zweiten Weltkrieges nur und ausschließlich am 1. Mai, dem sogenannten „Moving Day“. Dann drückte zwar – wegen des arbeitsfreien Feiertages – kein Berufsverkehr durch die Straßenschluchten, wohl aber eine Karawane von Umzugs-Lkw. Und das kam so: Mieterhöhungen wurden lange überall zum 1. Februar angekündigt, dann blieben drei Monate, um sich etwas Preiswerteres zu suchen. Umzug dann – richtig – am 1. Mai. Auch Häuser mussten – bitt’schön – zu diesem Termin fertig werden, sogar das Empire State Building: Dessen Stahlgerüst musste daher im Jahr 1930 pro Woche um ein Geschoss wachsen, während die Architekten noch Details planten. Alles nur, damit der Wolkenkratzer pünktlich bezugsfertig war. Am 1. Mai 1931. Hat ja auch geklappt.

Insider Tipp 6: Originale Bars mit Extra-Charme

Speakeasies – Flüsterstuben hießen die illegalen Kneipen New Yorks während der Prohibitionszeit von 1919 bis 1933. Leise musste man picheln, damit Polizei und Passanten ja nix merkten. Ein Super-Geschäft für die Mafia – sie verdoppelte den Umsatz von Hochprozentigem während der Prohibition. Bis zu 100.000 Speakeasies soll es in New York gegeben haben.

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Einige – natürlich legal – existieren noch heute: „Raines Law Room“ am Flatiron Building (48W, 17th St.) mit gelben und weißen Ledersofas sowie Lampenstrippen, die man zieht, um den Kellner kommen zu lassen. Um ins „B-Flat“ zu kommen, muss man die Tür mit der 277 darauf finden. Drinnen gibt’s unten im Keller Jazz, japanisches Essen und große Whisky-Auswahl (277 Church St, Tribeca). Wie vor 80 Jahren ist der Eingang getarnt als Eingang einer Spielwaren-Firma („Lower East Side Toy Company“) und die Drinks kommen immer noch in Tee-Tassen im „Back Room“. Das Ex-Speakeasy macht seinem Namen alle Ehre, denn unten drin gibt’s ein Hinterzimmer, verborgen hinter einer als Bücherregal getarnten Tür (102 Norfolk St., Lower East Side).

©MaxyM/Shutterstock.com

Fakt 7: Tierische Stadtbewohner New Yorks

Im Central Park weideten einst Schafe – bis sie 1934 entfernt wurden. In den schlechten Zeiten der „Großen Depression“ hatte man Angst, die New Yorker würden sie einfach schlachten. Die aktuelle tierische Attraktion sind Südamerikanische Mönchssittiche, vergnügt zwitschernd auf Stromleitungen des New Yorker Stadtteils Brooklyn. Sie sind vor Jahren vermutlich beim Transport am John-F.-Kennedy-Airport ausgebüchst.

Fakt 8: New Yorks U-Bahn-Netz

Nichts wie rein in diese immer laute, niemals schlafende, pulsierende, faszinierende Stadt, die man wohl nur komplett ergründen kann, wenn man einen regelrechten Straßen-Spleen hat, wie Soziologie-Professor William Helmreich: Er behauptete 2015, tatsächlich alle Häuserblocks in New York City abgelaufen zu haben – das wären immerhin etwa 10.000 Kilometer. Die Alternative ist unterirdisch, geht aber fixer und ist für jeden Besucher (jedenfalls theoretisch) zu schaffen: Wenn du New Yorks U-Bahn-Netz komplett abfährt und dabei zwischendurch nicht aus den Schächten krabbelst, brauchst du mindestens 21 Stunden und 49 Minuten.

©View Apart/Shutterstock.com

Der Artikel wurde verfasst von Stephan Brünjes
Headerbild ©vita vilcina/unsplash.com

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