preloadBlueOrange Studio/Shutterstock.com

Der pazifische Inselstaat Palau ist perfekt für einen Tauchurlaub, ein Paradies für Schnorchler und Wassersportler. Hier kannst du einiges entdecken: Wracks auf dem Meeresgrund, Millionen von Quallen in einem See – aber auch Kriegsschrott im Urwald

Die Trauminsel Palau von oben. ©BlueOrange Studio/Shutterstock.com

Selbst unten im tiefen Blau ist das Wasser noch angenehm warm. Wir bewegen uns in gleichmäßigen Bewegungen in 30 Metern Tiefe, einen Fisch habe ich schon länger nicht mehr gesehen. Dann plötzlich, in vielleicht 30 bis 40 Metern Entfernung, taucht schemenhaft etwas dunkles Großes auf. Je näher die kleine Tauchergruppe und ich hinpaddeln, desto deutlicher wird, worum was es sich eigentlich handelt.

Und dann steht es fest: Es ist nicht etwa ein Lebewesen, es ist das Wrack der Iro, von dem bereits beim Tauch-Briefing die Rede war. Ein japanisches Versorgungsschiff. Im März 1944 wurde es von einem Torpedo getroffen und sank schließlich nach einem Gefecht. Direkt vor uns wird der Bug des fast 150 Meter langen Schiffes immer deutlicher.

©Ethan Daniels/Shutterstock.com

Palau, der kleine Inselstaat in Mikronesien, liegt östlich der Philippinen im weiten West-Pazifik. Palau ist ein Traum für Taucher und Geschichtsinteressierte gleichermaßen. In den tropischen, immerwarmen Gewässern treiben sich Massen an bunten Fischen herum. Wer von einem Tauchurlaub zurückkommt und keine Haie (etwa an der Blue Corner) oder Mantarochen (vor allem am German Channel) gesichtet hat, hat etwas falsch gemacht. Aber das ist im Grund unmöglich.

©wildestanimal/Shutterstock.com
©Ethan Daniels/Shutterstock.com

Das ferne Palau ist aber nicht nur eine der Top-Tauchdestinationen weltweit. Es ist ein Staat von maritimer Schönheit, wie man sie sonst auf der Welt nicht mehr sieht, bestehend aus über 350 Inseln. Die Rock Islands oder Chelbacheb-Inseln gelten aufgrund ihrer Erscheinung als das Markenzeichen Palaus: Wie grün bewachsene Pilze ragen die Kalksteingebilde aus dem Türkis des Ozeans, am besten zu betrachten während eines Charterfluges im Hubschrauber.

Im Prinzip ist in Palau immer Sommer. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 27 Grad.

Manche ihrer Binnenseen sind mit dem Meer über natürliche Kanäle verbunden. Wenn du hier in den Lagunen mit dem Paddelboot unterwegs bist, scheinst du nicht nur zu schweben, so klar ist das Wasser, sondern du kannst in Paddelnähe auch Baby-Haie oder -rochen entdecken. Auch Krokodile brüten dort zur Saison. Apropos Saison: Im Prinzip ist in Palau immer Sommer. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 27 Grad. Die größeren Inseln haben weiße, palmenbestandene Sandstrände. Gut 20.000 Menschen leben im Inselreich, rund zwei Drittel sind Mikronesier mit melanesischen und malaiischen Wurzeln, auch viele Asiaten leben dort. Frauen besitzen traditionell eine starke Stellung, was man auch daran erkennt, dass sie das Fischen nicht komplett den Männern überlassen.

Kanutouren im Inselparadies Palau ©Stefan Weißenborn

Hauptinsel ist Babeldaob (etwa 45 Kilometer lang und bis zu 13 Kilometer breit, auch Babelthuap genannt), das im US-Stil gehaltene Regierungsgebäude in der Hauptstadt Melekeok erinnert daran, dass der mikronesische Inselstaat bis 1994 Treuhandgebiet der Amerikaner war.

Auf den Rock Islands wurde auch Stein für das berühmte Steingeld abgebaut. Wie die teils über einen Meter im Durchmesser großen „Münzen“ auf die über 400 Kilometer nordöstliche gelegene mikronesische Nachbarinsel Yap kam, ist bis heute ein Rätsel geblieben. Während einer Landtour lassen sich noch Spuren finden. Am Yapese Money Beach von Ulong Island liegt noch ein Stück Steingeld herum. Es ist gebrochen und wurde vielleicht deshalb nicht verfrachtet.

++++++++++

So kommst du günstig in den Palau Urlaub

Die Hotelpreise gelten pro Zimmer. Bei einer Zimmerbelegung von 2 halbiert sich also der so hoch aussehende Preis. Ihr könnt also euren 2-wöchigen Palau Urlaub im Juni schon für knapp über 1000 Euro ergattern!

Der Screenshot wurde am 29. Dezember 2016 gemacht. Preise können sich in der Zwischenzeit geändert haben.

Übrigens: Mit der KAYAK Preisvorhersage für Flüge kannst du sehen, ob es sich lohnen könnte, mit der Flugbuchung noch etwas zu warten oder ob du gleich buchen solltest. (Die Schätzung beruht auf einer Analyse bisheriger Preisänderungen und ist keine Garantie für zukünftige Ergebnisse.) Gleichzeitig kannst du dir auch einen Preisalarm einstellen und benachrichtigt werden, sobald der Flugpreis fällt. Das macht bei solchen außergewöhnlichen Flügen Sinn, wenn du flexibel bist und sparen möchtest.

++++++++++

Und dann gibt es da noch den Kriegsschrott. Denn hier tobte der Pazifikkrieg zwischen den USA und Japan, der bis heute seine Spuren hinterlassen hat. Allein, wer vom kleinen Strand des Hotels Sea Passion auf der Hauptinsel Koror losschnorchelt, hat nach ein paar Metern das verrostete Wrack eines Kampfjets in geringer Tiefe vor der Maske.

Das Iro-Wrack aber ist eines der größten versenkten Schiffe, die man aus dieser Phase des Zweiten Weltkriegs in den Gewässern Palaus ohne großen Aufwand ergründen kann. Mit dem Boot ist man von der Tauchbasis zum Spot keine 20 Minuten unterwegs.

Der Tiefenmesser zeigt jetzt 35 Meter. Wir gleiten langsam um den Bug der Iro herum und steigen an der Backbordseite des Wracks ein paar Meter nach oben über die Kante zum Deck und gelangen schließlich bis zum korallenumwucherten Heck. Als hätte sie jemand erst gestern sortiert, stapeln sich Kriegshelme, eine Getränkekiste mit Flaschen steht daneben.

Unser Tauchergrüppchen im Iro-Wrack muss mittlerweile auf künstliches Licht zurückgreifen. Mein Unterwasser-Buddy hat die Tauchlampe angeknipst, denn wir wagen uns weiter in die Dunkelheit. Ein schwarzes Loch, der Zugang zu den Quartieren der Iro-Crew unter der Brücke. Ich gleite meinem Partner durch die Öffnung hinterher und achte darauf, dass ich mit meinen Schläuchen tunlichst an nichts Scharfkantigem hängen bleibe.

Auch auf der weiter südlich gelegenen Insel Peleliu ist der Krieg noch gegenwärtig. Am Orange Beach landeten im September 1944 die Amerikaner an, und verwickelten die Japaner in eine drei Monate währende Schlacht. Noch heute liegt im Dschungel der Kriegsschrott – längst verrostete Panzerwracks, Reste von abgestürzten, demolierten Kampfflugzeugen, aber auch Granaten.

©Stefan Weißenborn
©Stefan Weißenborn

Vor Ort organisiert die Firma Peleliu Adventures „WWII historical“-Touren, um Touristen die Geschichte begreiflich zu machen, sie auf sicheren Pfaden durch den Dschungel zu geleiten, und auch vor der Munition zu schützen, die trotz Reinigungsaktionen im Urwald teils noch scharf ist.

Auch Tauchbasen wie Sam’s Tours auf Koror haben derartige Touren im Angebot. Deren Kerngeschäft aber ist aber das mit Maske, Flasche, Gewichten und Jacket. Im Korallenriff gibt es mehr als 1500 Fischarten, auch der Korallenreichtum ist immens. Hier treffen drei große Meeresströmungen aufeinander, was die Biodiversität fördert. Wohl bekanntester Spot ist Blue Corner nahe der Insel Ngemelis, ein kleines Unterwassergebirge mit viel Strömung, aber auch nahezu garantierten Auftritten von Weißspitzen-Riffhaien, Napoleon-Lippfischen, Barrakudas, Zackenbarschen oder Meeresschildkröten.

Mit Schnorchel und Taucherbrille die Unterwasserwelt erkunden ©Stefan Weißenborn
Auch Stand Up Paddling gibt’s hier im Paradies ©Stefan Weißenborn

Ein anderes Unterwasserwunder hält der See Ongeim’l Tketau auf Eil Malk (auch Mecherchar genannt), eine der bekannten Rock Islands, bereit. Wer sich dort mit Maske und Schnorchel am Holzsteg ins Nass gleiten lässt, wird etwas sehen, was er wohl noch nie erlebt hat: Denn unter der Wasseroberfläche schweben massenweise Quallen. Die Medusen sammeln sich dort zu Millionen, du kannst leicht den Eindruck gewinnen, mehr von diesen Glibberwesen als von Wasser umgeben zu sein.

Natur- und Tierschutz werden in Palau groß geschrieben.

Jellyfish Lake wird der See deswegen auch genannt. Er ist einer von mehreren emporgehobenen Salzwasserseen, die ihre Verbindung zum Meer schon lange verloren haben, und er ist in Palau der einzige seiner Art, den man besuchen darf. Natur- und Tierschutz werden in Palau groß geschrieben. So sind beispielsweise Flossen im Ongeim’l Tketau verboten, um Verletzungen der Tiere, die in ihrer schon über 12.000 Jahre andauernden Isolation gefährliches Nesselgift verloren haben, vorzubeugen. Und ich kann gar nicht sagen, was mich mehr beeindruckt: Die gesunkenen Wracks auf dem Meeresgrund, wie das der Iro, oder die so fragilen Quallen im Jellyfish Lake.

Der Jellyfish Lake in Palau ©Ethan Daniels/Shutterstock.com

Du bist ein großer Tauchfan und immer auf der Suche nach neuen spektakulären Tauchplätzen? Lies hier weiter für die besten Tauchplätze weltweit oder hier für abgefahrene Unterwasser-Erlebnisse.

Hinweis: Die genannten Preise für Übernachtungen und Flüge beziehen sich jeweils auf Suchen am 29.12.2016, sie verstehen sich lediglich als Beispiel und können sich in der Zwischenzeit verändert haben. Die Flugpreise enthalten alle Steuern und Gebühren ohne etwaige Gepäckzuschläge der Fluggesellschaften. Plätze stehen in begrenzter Anzahl zur Verfügung und können eventuell nicht auf allen Flügen und zu allen Terminen gebucht werden.