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Aria Sa’id praktiziert als Transgender-Anwältin in San Francisco und hat 4 wertvolle Tipps für sicheres Reisen als Transperson zusammengestellt.

Reisen ist eines der schönsten Geschenke, die du dir selbst machen kannst. Die Freude am Reisen, das Eintauchen in andere Kulturen, die Selbstfindung und der Besuch von persönlichen Traum-Destinationen gehören auch für uns Transgender-Reisende zu besonders inspirierenden Erlebnissen. Im Zuge der Transgender Awareness Week möchte ich mit dir 4 Tipps für sicheres Reisen als Transperson teilen, mit denen du deine Reiselust und Neugier ausleben kannst und gleichzeitig auf realistische Szenarien vorbereitet bist. Denn Sicherheit ist noch immer ein Faktor, der uns als Transpersonen besonders betrifft.

 

Reisetipp für Transgender #1: Du bist noch nie oder selten gereist? Dann beginne mit LGBTQ+freundlichen Städten!

Du möchtest endlich die Welt entdecken, aber machst dir Gedanken um deine Sicherheit oder weißt nicht, wie du als Transgender in anderen Ländern sicher neue Kontakte knüpfen kannst? I feel you! Meine ersten eigenen Reisen habe ich gezielt in LGBTQ+freundliche Städte unternommen. Deine favorisierte Suchmaschine zeigt dir fantastische Ziele, die von Transpersonen und queeren Reisenden besonders empfohlen werden. Als Transpersonen wissen wir natürlich, dass die Bezeichnung „LGBTQ+freundlich“ nicht immer „sicher für Transgender-Reisende“ bedeutet, aber der Hinweis hilft bei der realistischen Einschätzung, ob du dich an ein sicheres Reiseziel begibst. Viele positive Erfahrungsberichte von queeren und transsexuellen Menschen bedeuten ganz einfach eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass wir an den beschriebenen Zielen ebenfalls eine gute Zeit haben werden. Wenn du also deine nächste Reise im In- oder Ausland planst, gib in der Suchmaschine deiner Wahl gezielt „LGBTQ+freundliche Städte“ ein und lass dich von den Suchergebnissen inspirieren. (Tipp: LGBTQ+freundliche Städte gehören zu den aufregendsten Zielen der Welt – viel Spaß beim Planen, Darling!).

 

Reisetipp für Transgender #2: Du reist allein? Dann buche ein Hotel und/oder teile deinen Standort mit Freunden!

Arbeitsbedingt reise ich oft alleine, so glamourös wie möglich natürlich (wenn ich das so sagen darf). Trotzdem kann Alleinreisen furchteinflößend sein – auch für mich. Als alleinreisende Transperson versuche ich, meine persönliche Sicherheit durch zwei Dinge zu maximieren: Erstens übernachte ich in einem Hotel statt in einer Ferienwohnung und zweitens habe ich die Standortfreigabe meines Smartphones für ein paar Freunde immer aktiviert, so dass diese jederzeit meinen Aufenthaltsort sehen können. Und auch, wenn es paranoid klingt: Ich entscheide mich einfach gern für Hotels, weil hier Kameras für Sicherheit sorgen – und weil sie Concierge-Service, Zimmerservice und oft auch ein Restaurant bieten. Nach einem ereignisreichen Tag gibt es nichts Schöneres, als mich hier verwöhnen zu lassen. Besonders wichtig ist, dass du Menschen hast, auf die du dich verlassen kannst und die wissen, wo du gerade bist. Ich habe einmal im Ausland mein Telefon in einem Taxi verloren. Meine Freunde und Familie wussten, in welchem Hotel ich wohnte, und riefen mich dort an – zum Glück hatte ich vorgesorgt. Siehst du? Planung macht das Leben einfach leichter. Und sicherer! Die Standortfreigabe funktioniert genauso. Melde dich von Zeit zu Zeit bei deinen Liebsten, besonders, wenn du allein reist. Und wenn deine Freunde und Familie dich nicht erreichen, können sie einfach deinen Standort checken, bevor sie voreilige Schlüsse ziehen.

 

Reisetipp für Transgender #3: Du willst die Welt kennenlernen? Dann beachte lokale Bräuche und Traditionen!

Beim Reisen ist es superwichtig, dass du die Bräuche, Traditionen, Werte und Einstellungen des Ortes kennst, den du bereisen möchtest. Einfaches Beispiel: Dein Daumen nach oben bedeutet in den USA, dass du etwas okay findest – in Brasilien dagegen ist die Geste eine fiese Beleidigung. Als Transpersonen müssen wir uns auf Reisen der lokalen Bräuche, Traditionen und Erwartungen an uns doppelt bewusst sein – insbesondere der geschlechtsspezifischen Normen. Wenn du mit den lokalen Gepflogenheiten vertraut bist, bewegst du dich automatisch auf sichererem Terrain. Ob du Fan von den jeweiligen Werten bist oder nicht, können wir gern ein andermal diskutieren. Dein Job ist erstmal, auf deine Sicherheit zu achten, und dazu gehört, dass du die Regeln des Landes befolgst, das du bereist. Wenn du zum Beispiel nach Katar fliegst, solltest du hier auf das bauchfreie Top oder Hotpants verzichten – vielleicht bist du mit den dortigen kulturellen Normen nicht einverstanden, aber letztendlich hast du dich selbst entschieden, ein Land zu besuchen, in dem es Sitte ist, seinen Körper zu bedecken. Und glaube mir: Du kannst deine Zeit, dein Geld und deine Ressourcen besser einsetzen, als an der Sicherheitskontrolle am Flughafen gegen geltende Regeln zu rebellieren. Ich nutze Katar hier nur als Beispiel, um klarmachen, wie wichtig es ist, sich vor Reiseantritt über solche Dinge zu informieren. Schließlich geht es um deine Sicherheit.

 

Reisetipp für Transgender #4: Du willst dich verständigen? Dann lerne wichtige Wörter und Redewendungen!

Besonders als Transperson wirst du irgendwann während deiner Reise besondere Bedürfnisse haben, die du deinem Gegenüber gern mitteilen möchtest. Schon eine Handvoll wichtiger transbezogener Wörter oder Sätze in der Landessprache zu lernen, kann dir im Fall der Fälle wirklich weiterhelfen! Wenn du etwa eine Einzelunterkunft möchtest oder eine private Toilette (was wir als „geschlechtsneutrale Toilette“ bezeichnen) suchst, weißt du so auch ohne vollen Smartphone-Akku, wie du deine Wünsche äußerst. Präge dir wichtige Schlüsselwörter und Redewendungen gut ein und ich verspreche dir, dass deine Reise ein ganzes Stück angenehmer wird!

 

Ich hoffe, dass jede reisende Transperson weiß: Auch wir können angstfrei an genau die Orte reisen, von denen wir träumen. Natürlich kann die große weite Welt manchmal beängstigend sein, aber die allermeisten Menschen sind im Herzen gut – und diesen Gedanken darfst du dir gerne mit ins Handgepäck nehmen. In der Transgender Awareness Week und am Transgender Day of Remembrance (20. November) gedenken wir dem Leben unserer Transgender-Geschwister. Lasst uns uns alle immer wieder ins Bewusstsein rufen, wie kostbar unser Leben ist und dass wir alle das Recht auf Freiheit und das Ausleben unserer Möglichkeiten besitzen. Stay safe – und gute Reise!

 

Über die Autorin:

Aria Sa’id ist eine in San Francisco ansässige Transgender- und Body-Positivity-Anwältin. Sie ist preisgekrönte Politikstrategin sowie Gründerin und Präsidentin des The Transgender District, des weltweit ersten gesetzlich anerkannten Kulturbezirks seiner Art. Aria liebt Designermode und Reisen. Sie ist unter anderem bekannt aus Travel & Leisure, Forbes, Refinery29, CNN, Harper’s Bazaar, Out Magazine und The Guardian. Weitere Informationen zu Arias Arbeit und zum The Transgender District findest du unter www.transgenderdistrictsf.com.

 

Aria auf Instagram: @ariasaid | The Transgender District auf Instagram: @transgenderdistrict

Die hier geäußerten Ansichten und Meinungen sind die der Autorin und spiegeln nicht notwendigerweise die Ansichten und Meinungen der KAYAK Software Corporation, ihrer Tochtergesellschaften und ihrer jeweiligen Muttergesellschaften oder verbundenen Unternehmen wider.

Über die*den Autor*in

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