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Wenn du an britisches Essen denkst, kommen dir dann Fish and Chips und Scones mit Sahne und Marmelade in den Sinn? Beides sind sehr berühmte Nationalgerichte, aber sie repräsentieren nicht wirklich die britische Nationalküche. Und wenn schon einmal in Schottland gewesen bist, hast du wahrscheinlich einen traditionellen Haggis mit Neeps und Tatties genossen – aber was ist mit den weniger bekannten Gerichten aus dem Vereinigten Königreich?

Die besten britischen Nationalgerichte

Mit verschiedenen lokalen Interpretationen klassischer Gerichte und einer Reihe von Produkten, die es in der Vergangenheit aus fernen Ländern importiert hat, bietet das Vereinigte Königreich eine Fülle von köstlichen Gerichten, die man ausprobieren sollte. Von den skurrilen schottischen Tellerkompositionen über die herzhaften Gerichte aus dem Norden Englands bis hin zur rustikalen Hausmannskost aus Wales haben alle Gerichte ihre Bewährungsprobe schon lange bestanden. Wir haben uns im Vereinigten Königreich auf die Suche nach den köstlichsten und weniger bekannten Gerichten gemacht, die du auf jeden Fall probieren solltest.

15. The Full English

Dieses herzhafte Frühstücksgericht ist so beliebt, dass es in Restaurants und Cafés in ganz Großbritannien oft rund um die Uhr serviert wird. Diese reichhaltige Mahlzeit besteht normalerweise aus Spiegeleiern, Speck, Würstchen, Pilzen, Bohnen und Toast und ist eine der ältesten Traditionen Englands, die bis ins 14. Jahrhundert zurückreicht.

Du wirst viele Variationen davon finden, so auch mit Black Pudding (Blutwurst), wenn du nach Norden in Richtung Schottland reist, sowie gelegentlich auch mit Hashbrowns (Kartoffelpuffern) und gebratenen Tomaten. Von kleinen einfachen Cafés bis hin zu den nobelsten Restaurants kann dieses Gericht in puncto Menge und Qualität variieren, aber du solltest es auf jeden Fall kochend heiß und mit einer Tasse Tee oder einem Orangensaft genießen.

14. Welsh Rarebit

Der Name klingt ein bisschen wie Hasenbraten aus Wales, nicht wahr? In der Tat enthält dieses Gericht aber weder Hasen- noch Kaninchenfleisch, und es stammt auch nicht aus Wales! Es ist eher ein edler Käsetoast, bei dem geschmolzener Käse mit Kräutern und Gewürzen auf geröstete Brotscheiben gegossen wird. In Großbritannien wird er auch liebevoll Toastie genannt.

Häufig serviert mit Worcester-Sauce, kann das Welsh Rarebit auch mit Cayennepfeffer, Paprika oder einem kräftigen britischen Ale gewürzt werden. Es ist eine großartige Option für ein unverbindliches Mittagessen und in vielen Pubs in ganz Großbritannien sehr beliebt. Du solltest es unbedingt probieren, wenn du in Großbritannien unterwegs bist!

13. Lancashire Hotpot

Dieser Eintopf ist wahrscheinlich eines der berühmtesten britischen Nationalgerichte. Das Gericht entstand, als Frauen nach der industriellen Revolution anfingen, in Fabriken zu arbeiten, und für die Familie Gerichte zubereiten mussten, die den ganzen Tag vor sich hin köcheln konnten. Traditionell mit Hammelfleisch zubereitet, besteht die Füllung heute aus einer Lamm- und Zwiebelmischung, die mit fein geschnittenen Kartoffeln belegt wird.

Der kornische Lamm-Hotpot Deviant ist eine beliebte Variante dieses köstlichen britischen Gerichts, das sich hervorragend für ein Sonntagsessen mit der Familie eignet. Apropos Mittagessen am Sonntag…

12. The Sunday Roast

Der Sonntagsbraten ist eine beliebte britische Tradition und wird meist zum Mittagessen serviert, wenn die Familien nach einer geschäftigen Woche zusammenkommen. Die Mahlzeit besteht normalerweise aus einem Rinderbraten, der mit Bratkartoffeln, Yorkshire Puddings (Backwerk als Beilage), Soße, Erbsen und Karotten serviert wird. Der britische Sonntagsbraten schmeckt allerdings auch unter der Woche ganz hervorragend!

Das Gericht erlangte im 15. Jahrhundert unter König Heinrich VII. große Bedeutung, als die Briten anfingen, viel Fleisch zu konsumieren. Das Rindfleisch wird oft durch Hähnchen- oder Schweinefleisch, sowie durch Truthahn ersetzt. The Sunday Roast gibt es im Vereinigten Königreich praktisch in jedem Pub und Restaurant, das etwas auf sich hält.

11. Bubble and Squeak

Der Name ist sehr originell und ist nach den Geräuschen benannt, die das Gericht bei der Zubereitung von sich gibt! Es wird aus Kartoffelbrei und fein geschnittenen Gemüseresten hergestellt, die mit Zwiebeln und Bacon in einer Pfanne gebraten werden. Bubble and Squeak wird normalerweise zum Frühstück serviert, aber man kann (und sollte) es zu jeder Tageszeit genießen. Dazu gehört ein knusprig gebratenes Spiegelei, das man obendrauf legt und das Gericht perfekt abrundet.

10. Shortbread

Man kann diese süßen Butterkekse zwar bis ins 12. Jahrhundert zurückverfolgen, aber man nimmt an, dass Mary, die Schottenkönigin, im 16. Jahrhundert einen maßgeblichen Beitrag zur Verbreitung dieses Gebäcks geleistet hat. Ursprünglich wurden die Kekse wie kleine Rüschenunterröcke geformt, werden heute aber in vielen verschiedenen Formen hergestellt. Sie sind nicht nur in Schottland ein Klassiker, sondern im gesamten Vereinigten Königreich, und schmecken zu Tee besonders gut!

9. Cornish Pastys

Diese Fleischpastete ist in ganz Großbritannien erhältlich, aber die echten Cornish Pastys bekommt man nur in Cornwall, wo sie ausschließlich mit Rindfleisch, Kartoffeln, Steckrüben und Zwiebeln hergestellt werden. Es war ursprünglich ein Mittagessen für die Bergleute, die in Cornwalls vielen Kohle- und Zinnbergwerken arbeiteten. Aus einem Mürbeteig hergestellt, der an einem Ende dicker war, konnten die Bergleute die Fleischpastete in der Hand zu halten und am Schluss die schmutzige Kruste wegwerfen. Heute ist sie ein oft kopiertes, aber unübertroffenes britisches Nationalgericht und das perfekte Essen für die Mittagspause. Man bekommt die Pastete mit einer Vielzahl unterschiedlicher, gleichermaßen köstlicher Füllungen.

8. Scouse

Falls du dachtest, „Scouse“ sei ein Liverpooler Name, wirst du überrascht sein, dass der Begriff kein Name, sondern eine lokale Spezialität ist. Scouse, auch Lobscouse genannt, ist eine Variante des norwegischen Lapskaus. Es ist eine Art Eintopf, der in Liverpool seit Jahrhunderten sehr beliebt ist und mit Rindfleisch, Zwiebeln, Karotten und Kartoffeln in einer kräftigen Brühe gekocht wird. Obwohl du diesen Eintopf außerhalb Liverpools nicht auf Speisekarten finden wirst, ist er in Pubs und Restaurants in Liverpool immer noch sehr verbreitet.

7. Curry

Die Küche des indischen Subkontinents ist im Vereinigten Königreich äußerst beliebt, und Varianten wie Vindaloo und Korma gehören zu den beliebtesten Nationalgerichten des Landes. Einige Currys haben ihren Ursprung nicht in Asien, sondern in Großbritannien, wo südasiatische Köche die Gerichte für ihre britischen Restaurants adaptiert haben: Dazu gehören Balti und Tikka Masala sowie die bereits erwähnten Vindaloo und Korma (obwohl sich niemand wirklich sicher ist, woher diese Gerichte stammen). Die besten Orte in Großbritannien, um die indische, pakistanische oder bangladeschische Küche zu genießen, sind Glasgow, London, Birmingham und Bradford.

6. Whitstable Oysters, Kent


Jedes Jahr strömen Tausende von Menschen nach Whitstable, um die berühmten, riesigen Austern zu essen, die dort seit der Römerzeit gesammelt werden. Sie sind immer noch eine wichtige Einnahmequelle für die Stadt und die vielen Menschen, die in der Austernzucht tätig sind. Während die einheimischen Austern nur schwer zu bekommen sind, sind lokal gezüchtete Felsenaustern leicht erhältlich.

5. Eton Mess


Das klassische Dessert aus Baiser, Erdbeeren und Schlagsahne wurde 1893 erstmals schriftlich erwähnt und stammt aus dem Eton College in Berkshire. Beim jährlichen Kricketspiel gegen die Harrow School soll ein klassischer Erdbeer-Baiser-Sahne-Pudding auf den Boden gefallen sein. Anstatt das Dessert zu wegzuschmeißen, wurde es in kleine Schüsseln gefüllt und an die Gäste verteilt – und schwupps, war der Eton Mess geboren und wurde zu einem festen Bestandteil der britischen Sommergerichte.

4. Scotch Eggs

Das Scotch Egg – ein gekochtes Ei, das mit Wurstbrät umwickelt, mit Brotkrumen bestreut und frittiert wird – wurde im 19. Jahrhundert in Whitby, Yorkshire, erfunden. Das war jedoch nicht immer so, denn ursprünglich war das Ei mit einer cremigen Fischpaste ummantelt und nicht mit Wurstbrät.

Man nimmt an, dass die Delikatesse, die oft mit einer Senfsoße zum Dippen serviert wird, nach William J. Scott & Sons benannt wurde, einem Restaurant, das sie verkaufte. Heute sind Scotch Eggs überall zu finden, in abgepackten Schachteln in Supermärkten wie auch als frisch zubereitete Häppchen in Bäckereien und Restaurants.

3. Toad-in-the-Hole

Dieses herzhafte Gericht besteht aus Würstchen, die in Yorkshire-Pudding-Teig gebacken werden. Es wurde im 18. Jahrhundert erfunden, als Teigpuddings sehr beliebt waren, weil sie eine günstige Möglichkeit darstellten, Fleisch zu verarbeiten. Normalerweise wird es mit Bratensoße und Erbsen serviert, und die Würstchen können auch durch andere Fleischsorten wie Rindfleisch, Nieren oder Hammelfleisch ersetzt werden.

Es wird angenommen, dass das Gericht von einem Koch auf einem Golfplatz in der Stadt Alnmouth, Northumberland, so benannt wurde. Während eines Turniers sah ein Golfer, wie sein Ball von einer wütenden Kröte aus einem Loch gehoben wurde, in dem sie gerade geschlafen hatte. Angeblich hat der Koch das Gericht mit den Würsten, die aus dem Teig ragen, kreiert, um sich an diesen lustigen Moment zu erinnern.

2. Spotted Dick

Eine weitere Tradition aus der puddinglastigen viktorianischen Ära: Dieser schwammige, gebackene oder gedämpfte Pudding enthält Talg statt Butter. Das mit Zitrone gewürzte Gericht wurde nach den Korinthen benannt, die dem Pudding ein getüpfeltes Aussehen verleihen.

Das Gericht enthält wenig Zucker, wird aber mit einer süßen Creme gereicht. Es wird angenommen, dass „Dick“ von der abgekürzten angelsächsischen Bezeichnung für Pudding stammt, also von Puddick. Das erste Rezept lässt sich bis ins Jahr 1849 zurückverfolgen und obwohl diese Süßspeise in Großbritannien nicht mehr so verbreitet ist wie damals, ist es immer noch ein sehr beliebtes britisches Nationalgericht.

1. Bakewell Tart

Im 20. Jahrhundert wurde der ursprüngliche Bakewell Pudding in eine kleinere Variante umgewandelt, die wir als Bakewell Tart kennen und lieben. Dieser Kuchen ist eine herrliche Kombination aus Mürbeteig, der schichtenweise mit Marmelade und Frangipane (gekochte Mandelcreme) gebacken wird. Normalerweise werden auch Mandelblättchen darüber gestreut. Die Tarte, die klein und rund oder als Kuchenstück serviert wird, wird oft mit Clotted Cream (Mascarpone-ähnliche Sahne) serviert. Ohne die charakteristische Kirsche in der Mitte des Zuckergusses ist es jedoch keine echte Bakewell Tart und wir würden sie auch nicht anders essen wollen.

Über die*den Autor*in

Jeanifer Brekling Jeanifer ist halb Amerikanerin, halb Japanerin und fühlt sich absolut in Alaska zuhause. Seit ihrer Kindheit bereist sie die Welt und verbringt viel Zeit in der Natur. Zu ihren aktuellen Lieblingszielen gehört Kreta, aber ihr nächstes großes Abenteuer soll Fidschi werden. Wenn sie nicht gerade von Orten träumt, die sie gerne besuchen möchte, betreibt Jeanifer zuhause ihre Brauerei, kocht, schaut Sci-Fi und tobt mit ihren Kindern herum. Folge Jeanifer auf Linkedin, um weitere Reiseinspirationen zu erhalten.

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