preloadCropped shot of a female traveller checking her boarding pass & passport at the boarding gate in the airport.

Seien wir ehrlich Reisende aus der LGBTQIA+-Community sind mit einer ganzen Reihe von Herausforderungen konfrontiert, die andere Personen nicht erleben oder von denen sie gar nicht bemerken, dass sie direkt vor ihren Augen passieren. Als Transfrau (MTF) habe ich festgestellt, dass das Passieren der Sicherheitskontrolle ebenfalls mit besonderen Herausforderungen verbunden ist.

Es ist zwar schwierig, mit Sicherheit zu sagen, wie viele Menschen auf der Welt sich als transgender oder nicht-binär identifizieren. Aber es wird davon ausgegangen, dass es sich um weniger als 1% handelt. Das bedeutet: Es kann durchaus sein, dass ich die einzige Transperson bin, dass die mitarbeitende Person in der Sicherheitskontrolle an diesem Tag oder jemals in ihrem Leben sieht.

Menschen sind Menschen. Auch an der Sicherheitskontrolle arbeiten nur Menschen, die ihrem Beruf nachzugehen haben, Ich versuche, an mein Reiseziel zu gelangen, und sie versuchen zu gewährleisten, dass alle – einschließlich mir – dies in einer sicheren Umgebung tun können. Es sollte eigentlich nicht nötig sein. Aber es gibt tatsächlich Programme, die Transpersonen das Reisen erleichtern. Ich nenne es das „Umgehen“ der Sicherheitskontrolle.

In der Welt nach dem 11. September haben sich die Sicherheitskontrollen weiterentwickelt, um das Reisen sicherer zu machen. Dies ist zwar ein wichtiger und notwendiger Schritt für die Sicherheit der Reisenden. Die einzelnen Länder und Regionen haben jedoch ihre eigenen Ansätze entwickelt, um ihre Grenzen abzusichern. Diese Programme helfen dir, zum „Known Traveler“ zu werden. Sie wurden zwar nicht speziell für gender-nonkonforme Reisende entwickelt, erleichtern jedoch das Passieren der Sicherheitskontrollen.

In den Vereinigten gibt es Programme wie TSA PreCheck, Global Entry sowie das von einem privaten Anbieter betriebene CLEAR. Sie liefern dem Flughafenpersonal den vorab registrierte Reisendenstatus der Programmmitglieder. Ich bin der Ansicht, dass mindestens eines dieser Programme oder eine Kombination davon den Menschen dabei hilft, Sicherheitskontrollen für Inlandsflüge ebenso wie internationale Flüge deutlich einfacher zu passieren.

Ich habe festgestellt, dass bei Reisen in die und aus den USA die Investition in TSA PreCheck, Global Entry und CLEAR beim Vermeiden bestimmter Probleme hilft. Denn du hast bereits eine Prüfung im Hintergrund durchlaufen. Mithilfe dieser Programme vermeide ich einige Dinge bei der Sicherheitskontrolle. CLEAR validiert zum Beispiel mine Identität auf Basis meiner Augen und meines Fingerabdrucks – zwei Dinge, die unverändert bleiben, unabhängig davon, wie ich mich zeige oder identifiziere. Dies ermöglicht mir, die Überprüfung durch eine menschliche Person zu umgehen, die in der Situation voreingenommen sein könnte und mich aufgrund meines Erscheinungsbilds möglicherweise zu einer zusätzliche Überprüfung weiterleitet.

Beim TSA PreCheck ist es nicht erforderlich, dass ich meine Schuhe ausziehe. Und häufig auch nicht, dass ich durch den Bodyscanner gehe, bei dem es, wie ich erfahren habe, einen Knopf gibt, der gedrückt wird, um das Geschlecht auf weiblich oder männlich einzustellen. Wenn er auf weiblich eingestellt wird und ich anatomisch immer noch ein Mann bin, löst dies Sensoren aus. Dies wiederum hat ein in die Privatsphäre eindringendes Abtasten zur Folge.

TSA unterstützt Transgender-/nicht-binäre/gender-nonkonforme Reisende und hat auf der Website sogar eine eigene Unterseite, die hilfreiche Informationen liefert – einschließlich deiner Rechte, wenn es zusätzliche Überprüfungen und Abtastungen geht. Gender-nonkonforme Reisende sollten in diese Möglichkeiten zur Vorab-Überprüfung investieren, die sie zu einer bekannten reisenden Person und damit zu einem geringeren Sicherheitsrisiko machen. Außerdem lassen sich so Situationen vermeiden, in denen menschliche Voreingenommenheit auftreten kann.

Wenn ich ins Ausland reise, bin ich häufig auf der Suche nach ähnlichen Programmen. Kürzlich bin ich ins Vereinigte Königreich und nach Deutschland gereist, welches zum Schengen-Raum zählt. An einigen Flughäfen ist es möglich, vorab einen Zeitslot für die Sicherheitskontrolle zu buchen. An anderen Airports gehen alle durch die gleiche Schlange. Überprüfe, ob es am Flughafen, an dem du abfliegst, solche Optionen gibt. Es kann zwar sein, dass sie nicht verfügbar sind. Die meisten Websites von Flughäfen haben jedoch eine Seite zur Sicherheitskontrolle und dazu, was dort zu erwarten ist. Es ist eine gute Idee, dich damit vor deiner Reise vertraut zu machen. Denk dran: Möglicherweise musst du an mehreren Stellen eine Sicherheitskontrolle passieren. Als ich zum Beispiel von Berlin in Deutschland über London nach Boston in den USA geflogen bin, musste ich durch die:

  • Sicherheitskontrolle am Flughafen Berlin Brandenburg
  • Grenzkontrolle am Flughafen Berlin Brandenburg
  • Grenzkontrolle am Flughafen London Heathrow
  • Sicherheitskontrolle in London Heathrow
  • Grenzkontrolle am Flughafen Boston Logan

Fünf für die Sicherheit relevante Stellen bei nur einem Trip. Und für jede davon ist diese Prozedur notwendig.

Wichtig ist, dass du deine Dokumente (Reisepass, Visa und Bordkarten) griffbereit hast. Meine Bordkarte lade ich gerne auf mein Mobiltelefon. Aber verlasse dich nicht die ganze Zeit allein auf die Technik. Drucke deine Bordkarten immer aus.

Ich halte es für wirklich wichtig, dass alle Reisenden die Sicherheitsregeln in ihrem Zielland recherchieren, oder ob sie bei einem Anschlussflug erneut durch die Sicherheitskontrolle gehen müssen. Das Vereinigte Königreich und der Schengen-Raum haben striktere Beschränkungen bei der erlaubten Menge an Flüssigkeiten als die USA. Dazu zählt auch Make-up. Wer Make-up trägt, möchte natürlich nicht, dass die teuren Produkte während der Sicherheitskontrolle beschlagnahmt werden. Am besten packst du diese Produkte in das Aufgabegepäck.

Während ich diese Zeilen schreibe, plane ich gerade meinen nächsten Trip in die Schweiz und nach Italien. Ich freue mich darauf, an zwei Orte zu reisen, an denen ich seit meinem Coming Out noch nicht gewesen bin, und dort neue Erfahrungen zu machen.

Achte darauf, immer zu planen, dich zu schützen und vor allem: du selbst zu sein. Gute Reise!