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Diese unterirdischen Städte sind nichts für Leute mit Klaustrophobie. Doch wenn du keine Angst davor hast, herauszufinden, welche Schätze sich vielerorts unter der Oberfläche befinden, dann solltest du deinen nächsten Sightseeing-Trip in den Untergrund verlegen.

Wir haben die coolsten unterirdischen Orte gesammelt – denn an der frischen Luft spazieren gehen kann ja jeder.

1. Fantasy-Feeling garantiert: Die unterirdische Kreuzfahrerstadt in Akko (Israel)

Ein alter Templer-Tunnel, der im Notfall aus den Stadtmauern herausführte, verwinkelte Kirchen und Kapellen, eingemauerte Gänge, die früher einmal Straßen waren, große Rittersäle, und das alles acht Meter unter der Erde. Was sich anhört wie das Set einer beliebten Serie, ist eine gut erhaltene, unter der Erde konservierte Kreuzfahrerstadt unter der Stadt Akko am östlichen Mittelmeer Israels.

Erst im Jahr 2011 wurde die unterirdische Stadt unter den geschäftigen Gassen Akkos gefunden, das einst auf der Route der Kreuzfahrer lag und für sie oftmals die letzte Station vor Jerusalem darstellte. Die unterirdische Stadt war bis zum Jahr 1291 bewohnt, als die Kreuzfahrer von einer ägyptischen Armee vertrieben wurden. Das heutige Akko wurde 1750 von den Osmanen schlichtweg auf die alte Stadt gebaut. Auch wenn du kein Mittelalterfan bist, wirst du den Schauer lieben, der dir über den Rücken läuft, wenn du gebückt durch den geheimen Templertunnel ans andere Ende der Stadtmauer läufst.

Untergrund-Tipp: Das Museum hat von morgens bis zum frühen Abend geöffnet. Mehr Infos & Preise unter www.akko.org.il

©Alexandra Lande/Shutterstock.com

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2. In der Höhle des Drachen: Die Coves del Drac auf Mallorca (Spanien)

Die Legende besagt, dass Piraten ihre erbeuteten Schätze hier in die Obhut eines Drachen gegeben hätten. Noch heute wirken manche Stalagmiten und Stalaktiten tief im Innern des Höhlensystems, als gehörten sie zum Gebiss eines uralten Drachen. Die riesigen begehbaren Tropfsteinhöhlen an der Ostküste Mallorcas  erstrecken sich über eine Länge von 1700 Metern und beherbergen wenn schon keine Drachen, dann mit Sicherheit sechs unterirdische Seen.

Ein ganz besonderes Erlebnis bietet das Auditorium am größten See, dem Llac Martel. Hier ist Platz für 1.100 Besucher und künstlerische Darbietungen, die im Licht der golden ausgeleuchteten Höhle nahezu magisch wirken.

Untergrund-Tipp: Da die Anzahl der Besucher der Höhlen begrenzt sind, empfiehlt es sich, Eintrittskarten vorab zu erwerben. Ein guter Tag mit deutlich weniger Besuchern ist Samstag, klassischer An- und Abreisetag auf der Insel. Mehr Infos & Buchung

©Piotr Wawrzyniuk/Shutterstock.com

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3. Wo U-Bahnfahren Kunstgenuss ist: Moskau (Russland) und Athen (Griechenland)

Hierzulande sind U-Bahnhöfe ja eher selten eine Augenweide. Kacheln in einer hässlichen Farbe, Neonröhren und der Name der Station in nüchternen Lettern an der Wand. Architektonisches Einerlei.

Andernorts fährt man gern mit der Rolltreppe in den Untergrund. Etwa in Moskau, dessen Metro als die schönste der Welt gilt. 44 von 150 Stationen sind prunkvolle architektonische Meisterleistungen: Statt der Kacheln gibt es Marmor und Granit, statt der Neonröhren Kronleuchter, daneben stehen Mosaiken und Skulpturen. Und in der Athener Station Akropolis verteilen sich über 90 antike Exponate aus der Zeit zwischen dem 8. und dem 10. Jahrhundert vor Christus auf drei Ebenen, die bei den Bauarbeiten entdeckt wurden und nun kostenlos bewundert werden können.

©Gubin Yury/Shutterstock.com

4. Das Mammut unter den Höhlen: Die Mammoth Cave in Kentucky (USA)

Mit einer kartierten Ausdehnung von rund 627 Kilometern ist die Mammut-Höhle die weitläufigste bekannte Höhle der Welt, und dabei sind ihre Gänge noch gar nicht alle erschlossen.

Mammuts gab es hier allerdings nie – Siedler gaben der Höhle den Namen, weil sie von ihren riesigen Ausmaßen der unterirdischen Stadt beeindruckt waren. Heute ist sie Teil des Mammoth Cave National Parks, der seit 1981 als UNESCO-Weltnaturerbe gilt.

Untergrund-Tipp: Im National Park Kentucky kannst du verschiedene Touren buchen. Mehr Infos unter www.nps.gov

©Zack Frank/Shutterstock.com

Die Mammut-Höhle ist in etwa anderthalb Stunden von Louisville, Kentucky aus zu erreichen.

5. Wohnen unter der Erde: Die unterirdischen Wohnstädte in Kappadokien (Türkei)

In Göreme und Uchisar, zwei Orte Kappadokiens in der Zentraltürkei, gibt es kaum ein Hotel ohne Höhlenzimmer (die solltest du dir unbedingt ansehen, du wirst dich im Handumdrehen verlieben und deine Koffer sofort packen wollen). Und damit nicht genug: Bars, Restaurants und Cafes, sogar Discos befinden sich hier unter der Erde – eine komplette unterirdische Stadt eben.

Bis in die Vierzigerjahre wohnten auch noch viele Kappadokier in Höhlenwohnungen, dann mussten diese geräumt werden, wegen Einsturzgefahr. Früher wurden ganze Städte aus dem weichen Tuffgestein der Landschaft herausgearbeitet.

Untergrund-Tipp: Entdecke das wundervolle Kappadokien auf einer ausgedehnten Tour. Bestaune die riesige unterirdische Stadt Derinkuyu und in den Fels gehauene Kirchen. Mehr Infos & Buchung

Nostalji Cave Süit Hotel, Göreme ©Valentina Photo/Shutterstock.com

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6. Der echte Berliner Untergrund: Touren in den „Berliner Unterwelten“ (Deutschland)

Der Verein „Berliner Unterwelten“ zeigt dir das Pflaster der Hauptstadt von unten und bietet spannende informative Führungen durch Bunkeranlagen und unterirdische Gänge. So kann man etwa den Mutter-Kind-Bunker besichtigen, der während der Bombennächte des Zweiten Weltkriegs in Berlin als Schutzraum für Mütter und Kinder errichtet wurde.

©Tom Gowanlock/Shutterstock.com

Oder du kannst erleben, wie sich Berlin vor einem Atomschlag schützte: Die Touren führen durch die Bunkeranlage im U-Bahnhof Gesundbrunnen, zu Flaktürmen im Volkspark Humboldthain oder in den Atomschutzbunker in der Nahe des U-Bahnhofs Pankstraße. Stockbetten, Stahlbetontore und Drängelsperren versetzen dich mitten in eine Dystopie George Orwells. Was du sonst noch in Berlin erleben kannst.

7. „Hier beginnt das Reich der Toten“: Die Katakomben in Paris (Frankreich)

Mit dieser Aufschrift wird man zwanzig Meter unter der Stadt der Liebe begrüßt. Wenn du keine Horrorfilme magst, mach hier lieber kehrt, denn es geht durch stille, dunkle und muffige Gänge vorbei an Wänden aus Skeletten. Aufgereihte Totenköpfe und sauber sortierte Knochen stapeln sich bis unter die Decke.

Sechs Millionen Einwohner der französischen Hauptstadt liegen im Gebeinhaus in den ehemaligen Steinbrüchen aus römischer Zeit. Illegalerweise werden die Katakomben auch für Partys, schwarze Messen und Konzerte genutzt.

©Wyatt Rivard/Shutterstock.com

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8. Unter den Bädern der alten Römer: Die römischen Thermen in Trier (Deutschland)

Unter den Kaiserthermen von Trier beziehungsweise deren gewaltiger Überreste befindet sich die unterirdische Stadt Trier: Weit verzweigte Gänge, ehemals Bedienstetengänge, die zu Öfen führten, um den Fußboden des Warmbades zu erhitzen. Heute bekommt man hier unten ein Gefühl für die Größe und Fortschrittlichkeit der Thermen.

Doch nicht nur hier, in der ganzen Stadt lohnt sich ein Blick unter den Fußboden. Viele Bauarbeiten in der ältesten Stadt Deutschlands legten römische Bauwerke frei, in die man heute hineingehen oder auf die man zumindest von oben einen Blick werfen kann.

©matabum/Shutterstock.com

Die Kaiserthermen liegen zentral in Trier und sind einfach zu erreichen. Was du sonst noch in Trier erleben kannst

Und, welche unterirdische Stadt möchtest du auf deiner nächsten Reise entdecken?

Der Artikel wurde verfasst von Kari Wilhelm | Headerbild ©phildaint/Shutterstock.com

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