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Kiesgrube reloaded: Es gibt Seen, die mehr sind als nur schnödes Wochenendziel für Luftmatratzen-Fans. Wasser bis zum Horizont, Tauchen im kristallklaren Wasser, atemberaubende Umgebung und manchmal auch ein gewisser Gruselfaktor. Weck diesen Herbst die Seen-Sucht in dir!

Klare Angelegenheit: Pragser Wildsee, Südtirol

Mintgrünes Wasser, scheinbar schwebende Ruderboote und im Hintergrund das furchige, graue Felsmassiv des Seekofels (2810 Meter) vor stahlblauem Himmel. Wer sich in Bozen oder Innsbruck für anderthalb Stunden ins Auto setzt, und sich vielleicht einmal gedacht hat, dass es solche stereotypen Alpenkulissen nur in Heimatfilmen und als Ölschinken gibt, wird eines Besseren belehrt.

Die meisten Besucher des Pragser Wildsees kommen am Nordufer an, wo das kristallklare Juwel des Hochpustertals ans Straßennetz angeschlossen ist. Du kannst es dir aber auch durch die Dolomiten erwandern. Am Ufer des auf knapp 1500 Metern gelegenen Sees steht zwischen aufrechtem Nadelgehölz das „Hotel Lago Di Braies“, das im Winter Ausgangspunkt für Skitouren und Schneeschuhwanderungen ist.

Pragser Wildsee in Südtirol
Alpenkitsch in Südtirol: Pragser Wildsee ©Vinci Yeung/Shutterstock

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Ganz schön gruselig: Alatsee, Ostallgäu

Schöne Seen gibt es viele, doch kaum einer eignet sich so fürs Kopfkino wie dieser kurz vor der Grenze zu Österreich unweit von Füssen. Dem Anschein ist der Alatsee ein ganz normaler Gebirgssee auf 840 Metern, nicht besonders groß, hervorragende Wasserqualität, viel Landschaft. Aber es ranken sich Gruselgeschichten um das Gewässer.

Dafür sorgt dessen Schichtung. Bis zu einer Tiefe von 15 Metern ist das Wasser sauerstoffreich und klar, darunter gibt es keinen Sauerstoff mehr, es ist das Reich der Schwefelbakterien, die die untere Schicht rot färben. Die Assoziation mit Blut liegt nahe, ein Ungeheuer à la Loch Ness soll sein Unwesen treiben. Auch halten sich Gerüchte, die Nazis hätten zum Ende des Zweiten Weltkrieges Goldbarren der Deutschen Reichsbank versenkt.

Blick auf den Alatsee im Ostallgäu
Auch wenn es auf den ersten Blick gar nicht so aussieht: Um den Alatsee ranken sich allerlei Gruselgeschichten ©manfredxy/Shutterstock

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Der Vielseitige: Lough Neagh, Nordirland

Wer sich schon immer mal nach Coney Island gewünscht hat, muss eindeutig formulieren. Denn es könnte passieren, dass er nicht in Brooklyns Vergnügungsviertel landet, sondern in der Einsamkeit einer gleichnamigen Insel im größten See der britischen Inseln westlich von Belfast. Auch kein schlechtes Los!

Schon in der Jungsteinzeit vor 8000 Jahren sollen sich hier am Lough Neagh Menschen herumgetrieben haben, die Zeit als es Jäger und Sammler gab. Und St. Patrick, Irlands Nationalheiliger, hat der Legende nach auf der Insel entspannt. Heute werden Trips auf Ausflugsschiffen angeboten, Wassersport ist angesagt, du kannst auf einem Trail in großem Bogen durch die hübsche Herbstlandschaft um den See radeln. Für Angler das größte Vergnügen ist aber die Dunkelheit, dann soll an den Zuflüssen die Dollaghan, eine geschätzte braune Forelle, bevorzugt an den Haken gehen.

Ein Boot hat an einem Anleger auf dem Lough Neagh, Nordirland, festgemamcht
Am Lough Nead soll schon St. Patrick Entspannung gesucht haben ©James Kennedy NI/Shutterstock

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Unbekannter Riese: Vänern, Südschweden

Als größter seiner Art unter den Seen in der EU ist er der unbekannte Riese. Mit einer Fläche von 5500 km² ist der Vänern zehn Mal so groß wie der Bodensee – das hat Konsequenzen: so weit das Auge reicht, nur Wasser. Tatsächlich war der See mit einer Küstenlinie von rund 2000 Kilometern einmal mit dem Meer verbunden. Später wurde der Trollhättan-Kanal ausgebaut, über den Freizeitschiffer heute bis zum Kattegat durchschleusen können.

Fast wie am Meer fühlt man sich auch am Sandstrand in Bomstadbaden, unweit der Mittelalterstadt Karlstad am Nordufer. Mehr Skandinavien-Feeling kommt an den mit Nadelbäumen dekorierten Badefelsen von Skutberget auf. 70 Kilometer Luftlinie nach Süden wartet auf der Insel Kållandsö das Neuschwanstein Südschwedens: Schloss Läckö aus dem 13. Jahrhundert. Unterhalb seiner Mauer können Hobbyskipper anlegen, 200 Meter weiter gibt es einen Waldcampingplatz. Stellvertretend für die vielen Fischerdörfer mit den oft bis ans Wasser gebauten falunroten Holzhäuschen rund um den See, solltest du im nahen Spiken den leckeren Räucherfisch nicht verpassen.

Stille am Vänernsee in Schweden
Der Vänernsee ist zehn Mal so groß wie der Bodensee ©She/Shutterstock

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Ein echter Oldie: Ohridsee, Mazedonien/Albanien

Sandbuchten, türkisfarbenes Wasser und eine ornamentierte Kirche auf einem Felsvorsprung: klingt nach Mittelmeer, gehört aber auch zu den Vorzügen des Ohridsees. Mit geschätzt zwei bis vier Millionen Jahren gilt er als einer der ältesten der Welt, entsprechend interessant sind seine Sedimente für die Klimaforschung.

Reisende dürfte aber eher die touristische Vielseitigkeit interessieren. In Ohrid, der größten Stadt am See, hat man haufenweise Optionen. Tauchtrips zu den Resten prähistorischer Pfahlbauten können von hier ebenso organisiert werden wie Bergtouren zum 2255 Meter hohen Magaro, König des angrenzenden Galičica-Gebirge. Boottrips mit einheimischen Fischern kosten ein paar Euro. Auch die Stadt selbst ist interessant – vor allem in archäologischer Hinsicht. Sie geht zurück auf die vor über 2700 Jahren gegründete Siedlung Lychnidos, deren Überbleibsel in einer Ausgrabungsstätte besichtigt werden können. Touristisch weniger erschlossen ist die Stadt Pogradec jenseits der Grenze zu Albanien.

Ohridsee, Mazedonien
Der Ohridsee ist einer der ältesten Seen der Welt ©pavel dudek/Shutterstock

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Das Greenhorn: Alqueva-Stausee, Spanien/Portugal

Auf der Altersskala am ganz anderen Ende liegt dieser See. Der Alqueva-Stausee wurde 2002 zu einem der größten künstlichen Seen Europas aufgestaut, seitdem erzeugen Wasserkraftwerke fleißig Strom. Unter den Massen des anschwellenden Flusses Guadiani verschwanden Felder mit Korkeichen und Olivenbäumen, auch Reste einer römischen Wehranlage wurden geflutet.

Wo einst bewässert werden musste, sind nun Badespaß, Wasserski oder Wakeboarden angesagt. Ein Tipp ist der Urlaub auf einem Hausboot. Denn nachts schalten umliegende Gemeinden die Lichter aus. Wer dann mitten auf dem See ankert, kann einen famosen Sternenhimmel wie in einsamer Wüste betrachten. 2011 erhielt Alqueva als weltweit erste Region von der UNESCO-unterstützten Starlight Foundation die Auszeichnung „Starlight Tourism Destination“.

Blick auf den Alqueva-Stausee, Portugal
Perfektes Terrain für Urlaub auf dem Hausboot: Alqueva-Stausee ©inacio pires/Shutterstock

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Weitere Ideen für Urlaub am See findest du hier.

Dieser Artikel wurde verfasst von Stefan Weißenborn
Headerbild ©Anchiy/Shutterstock

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