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Dass Hamburg das Tor zur Welt ist (und Bremen den Schlüssel dazu im Wappen trägt …), das weißt du natürlich. Und dass es in Hamburg mit der Reeperbahn die längste und sündigste Meile gibt – alter Hut! Aber hier sind jetzt mal so’n paar lütte Stories aus Hamburch, die kennst du wahrscheinlich noch nicht!

Hamburg Insider 1: 5446 Tote durch Staubsauger

Jeder weiß es doch eigentlich: Die meisten Unfälle passieren bei der Hausarbeit. Trotzdem enden sie in Hamburg sogar besonders oft tödlich, vor allem beim Einsatz des Staubsaugers. 5446 mal schon!

Schlicht machtlos waren diese Personen – beim Großreinemachen im Miniatur Wunderland: Baustellenarbeiter, Passanten, wartende Fahrgäste auf einem Bahnsteig, alle nur kaum reißzweckengroß. Sie sind vom Rohr angesaugt, verschluckt und nie wieder ausgespuckt worden in dieser weltweit größten Modelleisenbahn.

Aber keine Sorge, 230.000 dieser XXS-Liliput-Einwohner sind noch übrig entlang der insgesamt 15,4 Kilometer Gesamt-Bahnstrecke, die sich durch ein Mini-Modell-Hamburg ebenso erstreckt wie nebenan durch ein nachempfundenes Skandinavien, Italien oder die USA. Genug zu gucken also in dieser einmaligen, begehbaren Welt.

Aber Achtung. Außer Staubsauger-Killern sind auch reichlich Kidnapper unterwegs. Denn 10.893 Miniatur-Wunderland-Einwohner wurden schon entführt.

Klein, aber oho: Das Miniatur Wunderland ist ein gigantischer Spaß ©2016 Miniatur Wunderland Hamburg / sh

Hamburg Insider 2: Aus Kneipe wird Stadtteil

Altooonoaa! Kaum ein Stadtteil passt soundtechnisch besser zum Hamburger Slang. Dabei gehört er erst seit 1937 zur Hansestadt und war im 17. Jahrhundert sogar mal dänisch.

Früher beäugten die Hamburger ihren kleinen, aufstrebenden und aufmüpfigen Nachbarn misstrauisch – auch wegen seines Namens. Der stammt nämlich wohl von einer Kneipe. Die lag außerhalb Hamburgs und machte mit selbstgebrautem Rotbier von sich reden.

Der Fischer Joachim von Lohe baute dort zwar legal, aber nach dem Geschmack des Rates der Stadt Hamburg allzu nah an der Stadtgrenze. Lohe ließ sich nicht lumpen, nannte sein Wirtshaus Altona oder auch all to nah, was plattdeutsch ist und all zu nah heißt. So wurde aus einer Kneipe ein Stadtteil.

Altona war früher mal dänisch und nach Kopenhagen die zweitgrößte Stadt Dänemarks ©Magnus Manske/Wikimedia Commons

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Hamburg Insider Tipp 3: Udos Hotel mit Brexit-Teppich

Fast überall beim Alsterspaziergang leuchtet es schneeweiß zwischen den Bäumen durch, das Hotel Atlantic, eine von Hamburgs Nobel-Adressen, 1909 gebaut als Stopover mit Gründerzeit-Grandezza für steinreiche Kreuzfahrtpassagiere. Nach der Total-Renovierung 2012 ist der zwischenzeitlich futsch gewesene fünfte Stern zurück, und Dauer-Suiten-Bewohner Udo L. vernuschelt seine Vormittage (so ab 17 Uhr) immer noch an der Bar.

Durchschlendern lohnt also – in die filmreife Lobby mit Ledersofas und Kaiserportrait überm Kamin, wo distinguierte Hornbrillen-Herren mit Einstecktuch und blondierte Samt-Haarschleifen-Ladies in Goldknöpfchen-Blazern mit abgespreiztem kleinen Finger am Earl Grey nippen und unter den Augen von Kaiser Wilhelm II. am prasselnden Kaminfeuer britische Scones-Kekse sowie Gurkensandwiches gereicht bekommen.

Gar nicht britisch hingegen das Treppenhaus vor den Fahrstühlen – hier ist ein gut hundert Jahre alter Brexit zu bestaunen: Da stehst du auf einem riesigen Teppich, der Europas Landkarte zeigt – aber ohne Großbritannien. Das wurde damals bewusst weggelassen, denn das Deutsche Reich befand sich zur Entstehungszeit des Teppichs mit den Briten im eisernen Marine-Wettrüsten um die Vorherrschaft auf den Weltmeeren …

Herrschaftlicher Prachtbau an der Außenalster: das Hotel Atlantic Kempinski ©Hotel Atlantic Kempinski

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Hamburg Geheimtipp 4: Open-Air-Fitness-Parcour an der Elbe

Hamburg hat (im Bezirk Wandsbek) mit 15.000 Quadratmetern das größte Indoor-Fitnesstudio Europas. Viel spannender aber: Der – eher unfreiwillige – Fitness-Parcour mit 1a-Elbblick: Das Blankeneser Treppenviertel.

In den Elbhang geduckte Kapitänshäuser, eingefasst von gepflegten, kleinen Gärten, nur über etwa 5000 Treppen erreichbar. Für den Paketboten. Und für den Mineralwasserkisten schleppenden Blankeneser. Und für dich: Parken in der Tiefgarage vom Nobelhotel Süllberg und dann kreuz und quer durchs Treppenviertel runter an die Elbe schlendern. Geht ja noch.

Bei „Zum Bäcker“ auf der Terrasse einen Matjes oder ne Tass‘ Kaff nehmen, wie der Hamburger sagt. Alles mit Blick auf Hochhaus-hohe Containerpötte, die lautlos Richtung Nordsee gleiten. Und dann – Kreislauf, jetzt bitte aufwachen! – die steilen Treppen wieder hochjapsen. Oder die „Bergziege“ nehmen, den kurzen, wendigen Spezialbus – nur er kratzt die engen Kurven des Treppenviertels.

Bildunterschrift: Hier braucht man hangaufwärts viel Puste: das Treppenviertel in Hamburg-Blankenese ©JoachimG/Wikimedia Commons

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Hamburg Insider 5: Schwein gehabt!

Wie sagte John Lennon später? „Ich bin in Liverpool geboren und in Hamburg erwachsen geworden.“ Das darf getrost bezweifelt werden. Zwar spielte er auf St. Pauli ab 1960 Nacht für Nacht erst im Indra, dann im Kaiserkeller und schließlich im Top Ten, wodurch seine Beatles eine gereifte Live-Band wurden.

Abseits der Bühne aber verzapften die Musiker jede Menge kindischen Blödsinn, kauften angetrunken ein Schwein auf dem Fischmarkt und trieben es mit aufmunternden Rufen („Come on, Bruno“) über die Reeperbahn – als Rache an ihrem ersten, besonders fiesen Konzertveranstalter Bruno Koschmider.

Der brockte Paul McCartney und dem damaligen Beatles-Drummer Pete Best sogar eine Nacht in einer Davidwache-Zelle ein – weil er der Polizei petzte, dass die beiden in der von Koschmider vermieteten, fensterlosen Unterkunft ein Kondom verbrannt hatten.

Söhne der Stadt: Nach den Beatles hat Hamburg einen eigenen Platz benannt, kreisrund und schwarz, wie eine Vinylschallplatte ©Heide-Daniel/Wikimedia Commons

Hamburg Nicht-ganz-so-Geheimtipp 6: Gletscher auf Backstein

So, nun ist sie schon mal teilgeöffnet, die Elbphilharmonie, denn die innenliegende Plaza im 37. Stock kann jeder jetzt besichtigen. Gut zwei Minuten dauert die Fahrt dorthin in der einzigen gewölbten und 82 Meter langen Rolltreppe der Welt, durch The Tube, einen vanillefarbenen Tunnel mit Pailletten-Design, der wiederum den markanten Pünktchen-Look des zackig gewölbten Daches aufnimmt.

Es erinnert in seiner kühlen Glas-Optik (1096 gebogene Einzel-Elemente!) die einen an einen schmelzenden Gletscher, die anderen an einen XXL-Kristall auf rotem Backsteinklotz – dem alten Kaispeicher A. Insgesamt wiegt die Elbphi so viel wie zweieinhalb Queen Mary II-Kreuzfahrtschiffe.

Für das verbaute Steuergeld (789 Mio Euro) hätte sich der gegen den Abstieg gurkende HSV das komplette Star-Ensemble von Real Madrid um Cristiano Ronaldo kaufen können. Warum so teuer? Vielleicht auch, weil die zunächst geplanten Elbphi-Klobürsten angeblich 291,97 Euro kosten sollten. Nun hängen doch preiswertere neben den WCs.

Lang ersehnt und endlich fertig: die Elbphilharmonie, kurz: Elbphi © Maxim Schulz/Elbphilharmonie.de

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Hamburg Tipp 7: Den Hamburgern schwant der Frühling

Osterglocken? Krokusse? Störche auf dem Dach? Für Hamburger allenfalls zweitrangige Frühlingsboten. Denn den Winter beendet in der Hansestadt jedes Jahr ein Mann auf der wohl ältesten noch existierenden Behörden-Planstelle der Welt: Revierjagdmeister Olaf Nieß, besser bekannt als Schwanenvater.

Seit dem 11. Jahrhundert gibt es diesen Posten in Hamburg. Nieß schippert die etwa 120 Schwäne meist Mitte März von ihrem eisfreien Winterquartier am Eppendorfer Mühlenteich in blauen Booten zu ihrem Sommerrevier, der Außenalster, dieser Fluss-Verbreiterung mit Binnensee-Ausmaßen.

Die drei Kilometer lange Umsiedlung ist jedes Jahr gut für mindestens ein Zeitungsfoto. Ach ja, sollte dir ein Schwan beim Außenalster-Spaziergang in die Quere kommen: Nicht beleidigen – ist seit 1164 verboten in Hamburg!

Schwanensee: Wenn der Revierjagdmeister die Schwäne ins Sommerrevier umsetzt, ist der Winter „offiiziell“ vorbei

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