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Craig ist Schotte, und seit er einmal in Österreich war, bekommt er von dem Land einfach nicht genug. Hier ist sein „Love Letters“-Video. Hast du auch schon deinen Clip gepostet?

Die Liebe für Europa, sie ist da. Das spüren wir jeden Tag. KAYAK hatte dazu aufgerufen, einen Love Letter als Video auf Instagram oder Facebook hochzuladen.

Und jeden Tag erhalten wir Hunderte fröhliche, berührende, schwärmerische, nachdenkliche vor allem aber sehr persönliche Videoclips, die mit “Dear England”, “Dear France”, “Dear Italy” oder „Dear Iceland“ etc. beginnen.

Manche wählten die Video-Box, die bereits in London, Paris, Madrid und gerade erst in Berlin stand (allein in der deutschen Hauptstadt wurden Ende Juni 120 Love Letters aufgezeichnet). Du kannst dir einen Überblick über derartige Liebesbeweise verschaffen und Hunderte Videos bereits hier ansehen. In London hatte beispielsweise Craig MacMillan aus Schottland seinen Love Letter auf Video gebannt …

Europa ist eben pure Vielfalt, pures Leben und nicht nur ein politisches Band, das gerade von einigen versucht wird, zu zerschneiden.

Uns hat das “Dear Austria”-Video von Craig so gut gefallen, dass wir noch etwas mehr von ihm erfahren wollten – Dinge, die über das hinausgehen, was er so in seinem Clip so nett erzählt.

Craig MacMillan: „Seit 11 Jahren lerne ich jetzt Deutsch, alles ging in der Oberschule los. Was aus Interesse am deutschen Fußball und der Bundesliga startete, hat sich zu einer echten Passion für deutsche Geschichte, Kultur, Lifestyle, Küche und – ja: natürlich – auch Bier entwickelt.

Doch meine erste große Reise führte mich nicht nach Deutschland, sondern nach Österreich, nach Wien, um genau zu sein. Es war für mein Erasmus-Jahr, die WU, die Wirtschaftsuniversität Wien, und die University of Edinburgh sind Partneruniversitäten.

Von der ersten Minute an war diese Reise anders als die anderen, die ich in deutschsprachige Städte bislang unternommen hatte. Es war anders als in jeder anderen Stadt, die ich zuvor besuchte.

Aber, ich will auch bei der Wahrheit bleiben: Es war auch echt hart. Nie zuvor musst ich mich tatsächlich auf meine Deutschkenntnisse verlassen. Und nie zuvor bin ich woanders hingezogen ohne Unterstützung seitens meiner Familie oder meiner Freunde. Also bin ich nach Wien gezogen, alleine, unsicher, wie ich das überleben würde.

An meinem ersten Abend in Wien wollte ich noch etwas zu essen kaufen, aber es war ein Sonntag und alle Geschäfte hatten zu. Alle bis auf einen kleinen Würstelstand in der Nähe meiner Wohnung.

Und da stand ich nun, ein Schotte in Wien, der bislang nur Hochdeutsch, Schulbuch-Deutsch oder zumindest relativ klaren deutschen Dialekten ausgesetzt war. Mir klingelten jedenfalls die Ohren, als die ältere Dame vom Würstelstand im breitesten Wienerisch anwortete: “Jo, dös kost zwo ochtzg, bittscheen”… Und als ich sie bat, das doch noch mal zu wiederholen, tat sie genau das. Mit demselben Akzent, nur langsamer.

©Dimitry Anikin/Unsplash.com

Im Nachhinein betrachtet war das nur eine typische Form der Unterhaltung während meiner Zeit in Wien: Fast jeder ist dem Wienerisch in einer Unterhaltung mit mir treu geblieben, was sicherlich eine Form des Ausdruck der eigenen Sprache (“Oida!”), aber auch Kultur und Geschichte ist. Aber, hey, das war auch eine Form, mich willkommen zu fühlen. Wirklich. Es ging nämlich noch weiter!

Wenn ich beispielsweise in einer Bar war, habe ich versucht, so viel Umgangssprachliches von meinen Kommilitonen wie möglich aufzuschnappen, zu wiederholen und zu lernen. Locker an die 100 Mal haben sie mich korrigiert – aber nicht, um sich über mich lustig zu machen, sondern um sicherzugehen, dass ich sprachlich tatsächlich dazugehören würde.

Meine Unizeit an der WU war natürlich eine enorme Herausforderung für mich , schließlich waren die meisten Fächer und Vorlesungen auf Deutsch und die meisten Mitstreiter kamen nun mal aus Österreich. Daher waren auch die schriftlichen Aufgaben, Präsentationen, eigentlich alles auf Deutsch.

Weitere Flugangebote für Wien:

Während ich am Anfang noch dachte, ich würde einfach nicht in der Lage sein, so wie alle anderen am Uni-Geschehen teilzunehmen, durfte ich rasch eine tolle Erfahrung machen; So ziemlich jeder in meinen Kursen hatte mich unterstützt. Die müssen schon so viele Erasmus-Studenten erlebt haben, so viele kommen und gehen gesehen haben … Für mich schottischen Wirrkopf – ein Fremder, der ich war – war das einfach unglaublich: so viel Unterstützung!

Und genau aufgrund derartiger Beispiele erinnerte mich Wien auch stets ein wenig an meine Heimatstadt Glasgow: Eine Großstadt, die sich im Grunde wie ein Dorf verhält.

Diese Stadt kann dir alles zeigen, alles bieten – wenn du nur danach fragst

In seiner Widersprüchlichkeit ist Wien geradezu brillant: Auf der einen Seite findest du prächtige, großartige Architektur, eine unglaubliche Geschichte und natürlich die unvergleichliche Kaffeehauskultur vor. Und andererseits gibt es da noch die Kneipen und Szenelokale, Beisl und Heurige, Clubs, Partys, Fußballplätze, Parks und überall grüne Bäume …

Du kannst dich nicht erwehren, du kannst gar nicht anders als zu denken: Dieser Ort, diese Stadt kann dir alles zeigen, alles bieten – wenn du nur danach fragst. Also für mich war diese Willkommenskultur absolut unerwartet, die Menschen, auf die ich traf, waren immer recht erfreut, Englisch und Deutsch zu reden (und noch erfreuter, wenn es um Österreichisch und Schottisch ging).

Die Ähnlichkeiten zwischen Schottland und Österreich waren dabei durchaus hilfreich. Ich denke da mal an die Berge, die Landwirtschaft, Sozialverhalten, lustige Akzente, so etwas wie den kleineren Bruder eines größeren Bruders (also England und Deutschland) zu spielen …

Zwei, drei Jahre nach meinem Erasmus-Studienaufenthalt bekam ich die Gelegenheit, in Wien ein Praktikum zu absolvieren. Und ich muss sagen: Beim zweiten Mal war es sogar noch besser, es gab immer noch so viel Neues zu entdecken und mir war nicht eine Sekunde lang langweilig.

Weitere Flugangebote für Österreich:

Mittlerweile lebe ich in London, aber mindestens zweimal im Jahr reise ich nach Wien. Und jedesmal ist es, als ob man einen guten alten Freund besucht. Als ich das erste Mal in Wien war, war ich ein 20-jähriges Nervenbündel mit lückenhaften Deutschkenntnissen. Ich war es gewohnt, in meiner britischen Komfortzone zu leben.

Jetzt, Jahre später, kann ich umgekehrt all denen einen Drink spendieren, die mich damals eingeladen hatten. Ich kann mit ihnen dabei ganz locker zusammensitzen. Und ich kann die Straßen entlang laufen, von denen viele damals absolutes Neuland waren – und in denen ich mich jetzt wie zuhause fühle. Das ist schon ein besonderes Ding!

Wie du in einem Monat ganz viel von Europa sehen kannst, erfährst du in unserem Bericht „Europa: 10 Länder, 11 Flüge, 30 Nächte – alles unter 1500€“

Dafür – und für alles – will ich mich bei den Österreichern und Wienern bedanken. Für die Landschaft, die Umgebung, die Architektur, die Schlösser und Paläste … alles ist so wunder-wunderschön. Aber vor allem waren es die Menschen, die mir auch im übertragenen Sinne den Weg gezeigt haben, die mich auf Drinks eingeladen und mich animiert haben, neue, verrückte Gerichte zu probieren, die meinen Wortschatz bereichert haben. Sie sind es, die Wien diesen besonderen Spirit, diese Seele, geben.“

Hinweis: Die genannten Preise für Übernachtungen und Flüge beziehen sich jeweils auf Suchen am 5. Juli 2017, sie verstehen sich lediglich als Beispiel und können sich in der Zwischenzeit verändert haben. Die Flugpreise enthalten alle Steuern und Gebühren ohne etwaige Gepäckzuschläge der Fluggesellschaften. Die genannten Hotelpreise verstehen sich lediglich als Beispiel für eine Übernachtung und können sich in der Zwischenzeit verändert haben. Plätze stehen in begrenzter Anzahl zur Verfügung und können eventuell nicht auf allen Flügen und zu allen Terminen gebucht werden.

Über die*den Autor*in

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