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Du willst nach Sri Lanka? Glückwunsch, gute Idee. Das ehemalige Ceylon ist weit mehr als eine große Insel im Indischen Ozean: Es ist eine eigene Welt. Für deine erste Reise haben wir dir hoffentlich besonders wertvolle Reisetipps zusammengestellt

Der kleine Inselstaat im Indischen Ozean erlebt gerade einen absoluten Boom – Menschen aus aller Welt fühlen sich quasi magisch angezogen von der Schönheit der noch in vielen Landesteilen relativ unberührten Natur. Obwohl Sri Lanka gerade einmal knapp so groß wie Bayern ist, verfügt die Insel über eine erstaunliche ökologische Vielfalt, eine reiche, bewegte Geschichte und weitläufige Strände, die zu den besten der Welt zählen.

Nach dem Ende des Bürgerkriegs im Jahr 2009 zog mit dem Frieden auch der Tourismus spürbar in das Land ein. Ein Ende dieses Hypes ist nicht in Sicht. Doch keine Sorge: Für dich bleibt genug übrig von dieser märchenhaften Tropeninsel!

Tropisches Monsunklima! Spannend ist auch Sri Lankas klimatische Besonderheit: Auf der Insel gibt es nämlich lokal unterschiedliche Wetterzonen – informiere dich vor der Buchung, dann findest du das richtige Ziel für die richtige Jahreszeit! Alles, was du über das Wetter auf Sri Lanka wissen musst!

Das Abenteuer, das Tuk-Tuk heißt

Grellbunte Dreiräder: Die Minitaxis Tuk-Tuk sind sprichwörtlich für das tägliche Straßenchaos in Sri Lanka © Thiwakorn Promprai/EyeEm.com

Sobald du da bist, solltest du eine starke Prise authentisches Sri Lanka nehmen: Das geht am Besten an Bord eines der vielen Tuk-Tuk, also einer dreirädrigen Motorrikscha, die hier in halsbrecherischem Tempo durch die Straßen knattern. Eine Fahrt damit kann ein wahres Abenteuer sein – auch hinsichtlich des Fahrpreises, den du anschließend zu entrichten hast. Doch es gibt bereits Regulierungsbestrebungen in den Großstädten, und viele Tuk-Tuks in der Hauptstadt Colombo verfügen über Taxameter.

Grundsätzlich lohnt es sich immer, vor der Fahrt einen Preis festzulegen. Zugegeben: Vielen mag die Kunst des aggressiven Feilschens nicht in die Wiege gelegt sein, doch schon nach wenigen Tagen wird dir das demonstrative Augenverdrehen und die gespielte Empörung leicht fallen. Die meisten Hotels oder „Homestay“ genannten Privatunterkünfte auf Ceylon haben eigene Fahrer, die du für kurze Transfers oder auch ganze Sightseeing-Touren in Anspruch nehmen kannst.

Solltest du bei einer dieser Fahrten wieder einmal in einem Stau stehen, kannst du dir übrigens auch gut die Zeit damit vertreiben, die oft liebevoll und individuell getunten Tuk-Tuks zu bewundern – dekoriert mit existentialistischen Slogans („Life is Pain“ etc.) bis hin zu den weit verbreiteten Porträts von Bob Marley und Che Guevara.

Flugangebote für Sri Lanka:

Nimm’ die 2. oder 3. Klasse!

Insel-Express: Die Eisenbahn von Sri Lanka fährt über Viadukte, durch den Dschungel und vielfach am Meer entlang © Vicky/EyeEm.com

Auch eine Eisenbahnreise auf dem recht ausgedehnten Streckennetz solltest du unbedingt unternehmen. Der Zauber jeder Zugfahrt wird noch dadurch gesteigert, dass viele Trassen in Sichtweite zum Meer führen. Verkneife dir die Idee, für das bisschen Aufpreis die 1. Klasse zu buchen, fahre lieber in einem vollen Abteil der 2. und 3. Klasse, denn hier sind die Menschen.

Eine Nahverkehrs-Busfahrt ist in Sri Lanka – wie überall in Fernost – erschütternd billig, allerdings haben die meisten auch keine Klimakühlung, sind dafür aber mit gigantischen Soundsystemen ausgerüstet und von LED-Lichtanlagen befeuert, damit auch ja kein Fahrgast einnickt.

Solltest du dennoch deinen Halt verschlafen, sorg’ dich nicht: Die Einheimischen rütteln zuverlässig jeden vor dem Aussteigen wach und schieben ihn zur Tür. Fernstrecken werden von modernen Reisebussen mit dem üblichen Komfort bedient, aber echte Sri-Lanka-Erfahrungen kannst du hier kaum erwarten.

Ellas kühle Bergwelt

Little Adams’s Peak ist zwar nur ein relativ kleiner Hügel, aber der Weitblick von dort aus ist atemberaubend © Conor Phelan/shutterstock.com

Für keinen Ort der Insel spielt die Eisenbahn eine so große Rolle wie für Ella. Der Ort liegt auf dem höchsten Punkt der Verbindung zwischen Nuwara Eliya und der alten Königsstadt Kandy. Auch du wirst sicher dem Charme von Ella erliegen, wenn du hier aus dem Zug steigst.

Du solltest aber unbedingt Zeit mitbringen und ein bis zwei Tage bleiben. So hast du die Chance, die majestätische Bergwelt mit ihren grünen, im Nebel liegenden Gipfeln zu erkunden. Im Ort findest du eine Vielzahl an Hostels und Restaurants. Das Klima ist hier im Gegensatz zur oftmals glühenden Hitze in Colombo oder an den Stränden im Süden wesentlich angenehmer – ideal für eine Wandertour durchs Gebirge. Für deine erste Bergtour ist der Little Adam’s Peak optimal: Nach nur halbstündigem Aufstieg wirst du mit einer sensationellen Aussicht belohnt.

Preisvorhersage: Sofort buchen oder lieber abwarten?
Mit der KAYAK Preisvorhersage für Flüge kannst du sehen, ob es sich lohnen könnte, mit der Flugbuchung noch etwas zu warten oder ob du gleich buchen solltest. Gleichzeitig kannst du dir einen Flug-Preisalarm einstellen und benachrichtigt werden, sobald der Flugpreis fällt.

Für viele ist Ella aber auch der perfekte Ort, um einfach einmal durchzuatmen und zu entspannen. Es geht hier entspannter zu als an der Küste, und die schöne Natur ringsum wirkt zusätzlich beruhigend. Wenn du also genug gewandert bist, genieße eine Tasse Tee in einem Restaurant und strecke einfach ein wenig die Beine aus.

Buddhas Eckzahn

Wallfahrtsort: Der Zahntempel „Sri Dalada Maligawa“ enthält angeblich einen Eckzahn des Buddha als Reliquie © Filip Fuxa/shutterstock.com

Der Boom im Tourismus bringt es mit sich, dass manche Orte überschätzt oder zumindest falsch eingeschätzt werden. Das siehst du auf Sri Lanka zum Beispiel an der Stadt Kandy. Auf der ganzen Insel wirst du wahrscheinlich davor gewarnt, dorthin zu fahren. Doch davon solltest du dich nicht beirren lassen; Kandy ist lediglich eine pulsierende und geschäftige Stadt, deren chaotisches Treiben dich nach deiner Ankunft am Bahnhof vielleicht anfangs etwas irritieren wird.

Doch nach einer kurzen Akklimatisierung wirst du erkennen, dass auch Kandy seine sieben Schönheiten hat: Eine Sehenswürdigkeit der Oberklasse ist zum Beispiel der Sri Dalada Maligawa – der sogenannte Zahntempel -, in dem der Überlieferung nach ein Eckzahn von Buddha aufbewahrt wird. Diese Reliquie zieht natürlich Gläubige und Interessierte in Scharen zum Tempel. Auf lange Warteschlangen und Menschenmassen musst du dich also gefasst machen.

Ruhezone: Der Tempel Lankatilaka Vihara ist bei weitem nicht so berühmt, das macht ihn zu einem echten Ruhepol © Nuwan Liyanage/shutterstock.com

Wesentlich ruhiger und kaum weniger imposant geht es im Tempel Lankatilaka Vihara etwas abseits des Stadtzentrums zu. Für nur 300 Rupien (günstig im Vergleich zum Eintrittspreis von 1.500 Rupien im Zahntempel) genießt du eine interessante Führung und anschließend ein paar ruhige Minuten nur für dich selbst in der Tempelanlage aus dem 14. Jahrhundert.

Von einem Tempel zum nächsten zu kommen, ist in der Stadt leichter als gedacht. Für nur 20 € pro Tag kannst du im Tuk-Tuk (natürlich inklusive Fahrer) alle Sehenswürdigkeiten von Kandy erkunden, bevor du in die abgelegeneren Orte Sri Lankas weiterreist, deretwegen du ja eigentlich hier bist.

Ein bis zwei Pilgerreisen

Badetag: Wasserbüffel genießen die kühlen Fluten im Yala Nationalpark © Cosmoideo/EyeEm.com

Der Kataragama-Tempel ist eigentlich eine Tempelanlage. Sie besteht aus mehreren kleinen Schreinen und Tempeln, die von einer großen weißen Stupa dominiert wird, typisch für buddhistische Tempel. Kataragama ist allerdings der wichtigste Wallfahrtsort für vier unterschiedliche religiöse bzw. ethnische Gruppen – tamilische Hindus, singhalesische Buddhisiten, muslimische Moors und indigene Weddas. Das Zusammentreffen dieser Ethnien auf engstem Ruam kreiert die wahrscheinlich aufregendste Atmosphäre in ganz Sri Lanka. Während mancher Pilgerfeste verwandelt sich der Ort in ein gewaltiges Spektakel voller Geräusche und Farben, das dich dann auf deinem Weg entlang der baumgesäumten Wege bis zum Tempel begleitet.

© KAYAK MGZN/Halie Nguyen

Wenn es Nacht wird in Kataragama, bietet sich dir darüberhinaus ein surreales Schauspiel: Im flackernden Schein tausender Kerzen und dem Rauch der Räucherstäbchen, der den ganzen Tempelkomplex einhüllt, tollen ausgelassene Äffchen auf der Suche nach Obst umher – ganz unbeeindruckt von den bunt geschmückten Elefanten, die gemächlich die Wege entlang trotten.

Zwei Kilometer nördlich des Kataragma Busbahnhofs liegt der mächtige Wadasiti Kanda Hindutempel. Du solltest deinen Besuch zeitlich planen, weil du einen steilen Hügel durch dichten Regenwald emporsteigen musst. Plane eine Stunde für eine Richtung ein und nimm genügend Wasser mit. Der Anstieg lohnt sich weniger aufgrund des relativ unbedeutenden Heiligtums als wegen des packenden Panoramas über den Yala Nationalpark, das sich dir vom Gipfel aus bietet.

Der Löwenfelsen

Märchenhaft: Der Löwenfels ist eigentlich der erodierte Rest eines Vulkans, aber er wirkt wie von Riesen hier hingeworfen © SylvainB/shutterstock.com

Vermutlich wirst du der Demut, die all die heiligen Stätten auf Sri Lanka dich lehren wollen, irgendwann einmal müde. Dann bist du reif für eine wirklich einmalige Klettertour: auf den Löwenfelsen, auf Ceylon „Sigiriya“ genannt. Der Monolith aus Magma, der Überrest eines Vulkans, ragt höchst spektakulär 200 Meter aus der platten Ebene auf und wird von den Ruinen einer Felsenfestung bekrönt, die ein legendenumwobener Herrscher vor mehr als 1.500 Jahren erbauen ließ.

Du erreichst diesen wirklich beeindruckenden Ausguck durch das ehemalige Löwentors. Wie der Name sagt, stellte es einst einen Löwen dar, von dem allerdings nur noch die gigantischen Pfoten übrig geblieben sind.

Tiereingang: Ein bisschen protzig wirken die gigantischen Pfoten des Löwentors durchaus © Khoroshunova Olga/shutterstock.com

Doch selbst die hauen dich garantiert um. Sei nicht überrascht, dass die Eintrittsgelder für hiesige Verhältnisse schwindelerregend hoch sind: umgerechnet etwas mehr als 20 Euro kostet ein Ticket, doch das ist es wert.

Zu sehen gibt es außerdem uralte, sehr bunte Fresken mit halb bekleideten Tänzerinnen, den „Wolkenmädchen“, sowie am Fuß des Felsens die ebenfalls beeindruckenden Reste der dazugehörigen Stadt nebst Klosteranlage sowie Gärten mit Springbrunnen und Pavillons.

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Der unentdeckte Süden

Der Strand von Mirissa hat zumeist starke Brandung, sodass Surfer und Schwimmer ihn meiden. Um so ruhiger ist es dort © PhotoSunny/shutterstock.com

Innerhalb der letzten Jahre haben einst idyllische Landstriche an der Südküste, wie zum Beispiel Mirissa, eine rasante Entwicklung durchgemacht. Für Touristen ist das einerseits natürlich optimal, denn die Auswahl an günstigen Restaurants und Bars direkt am Strand lässt nun keine Wünsche mehr offen. Andererseits sind Ruhesuchende hier ein wenig im Nachteil. Denn die Techno-Musik dröhnt ihr in allen Variationen quasi durchgehend aus den Bars bis zum Strand. Wirkliche Entspannung sieht eigentlich anders aus.

Wem die beschriebene Hintergrund-Akustik also eher nicht zusagt, der muss an der Südküste nicht lange suchen, um einen ruhigeren Platz zu finden. Nur eine knappe Stunde von Marissa entfernt liegt zum Beispiel die Bucht von Tangalle mit dem traumhaften Marakolliya Beach.

Alles so leer hier: Viele Buchten im Süden, zum Beispiel die von Tangalla, warten darauf, dass du sie für dich entdeckst © Philipp Steinmetz/EyeEm.com

Das Meer kann hier zwar ziemlich rau sein und die Wellen sind selbst für erfahrene Surfer eine echte Herausforderung. Das Gute für Sonnenhungrige: der Strand ist eben darum fast immer nahezu menschenleer – und somit perfekt zum Relaxen in den Dünen. Da vom Baden aber tatsächlich eher abzuraten ist, solltest du den Sprung ins kühle Nass lieber auf der Nordseite des Strandes wagen.

Hier liegt nämlich eine wundervolle, ruhige Lagune. In den Restaurants rund herum bekommst du außerdem die wahrscheinlich besten Meeresfrüchte Sri Lankas. Die unzähligen Baustellen neuer Hotels und Guest Houses lassen aber jetzt schon erahnen, dass auch hier bald ein touristischer Wandel einsetzen wird.

Also: Sei schnell und genieße die Ruhe, solange sie noch da ist.

=> Mehr über das Wetter und die richtige Reisezeit für Sri Lanka.

Hinweis: Die genannten Preise für Übernachtungen und Flüge beziehen sich jeweils auf Suchen am 5. September 2017, sie verstehen sich lediglich als Beispiel und können sich in der Zwischenzeit verändert haben. Die Flugpreise enthalten alle Steuern und Gebühren ohne etwaige Gepäckzuschläge der Fluggesellschaften. Die genannten Hotelpreise verstehen sich lediglich als Beispiel für eine Übernachtung und können sich in der Zwischenzeit verändert haben. Plätze stehen in begrenzter Anzahl zur Verfügung und können eventuell nicht auf allen Flügen und zu allen Terminen gebucht werden.

Über die*den Autor*in

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