Am Flughafen schlafen ist nicht optimal, lässt sich aber oft nicht vermeiden: Manchmal zwingen lange Zwischenstopps, Ausfälle oder Flüge am frühen Morgen dazu, einen behelfsmäßigen Schlafplatz zu suchen.
Mit meinen Tipps findest du ruhige Ecken, bequeme Lagen und Entspannung für Kopf und Körper – damit du ausgeruht in den Flieger steigst.
Übernachten am Flughafen: das solltest du wissen
Ob gewollt oder ungewollt: Manchmal bedeutet reisen, dass du am Flughafen schlafen musst. Ich habe bereits auf dem kalten Flughafen-Boden in Cancún und in einem gemütlichen Loungesessel in Neu-Delhi die Augen zugemacht – und bin in beiden Fällen recht ausgeruht aufgewacht. Denn mit ein paar Tricks kannst du es dir überall bequem machen.
Du denkst darüber nach, auf einem Flughafen zu übernachten, weisst aber nicht, ob das etwas für dich ist? Hier findest du einige Vor- und Nachteile, die du vor deiner Entscheidung einbeziehen solltest.
Am Flughafen schlafen – Vorteile
Ich bin selbst nach Hunderten von langen Aufenthalten nach wie vor ein Flughafen-Fan und freue mich auf jeden Flug. Was ich stattdessen gar nicht mag: morgendliche Hektik und Stress durch Stau oder Zugverspätungen. All das umgehst du mit einer Übernachtung am Flughafen. Zudem sparst du Geld für ein Hotel.
Vor allem aber kannst du in Ruhe einen neuen Flughafen, seine Shops und Restaurants erkunden. Denn die Schlangen sind nachts deutlich kürzer – das gilt auch für den Check-in-Schalter und an der Flughafensicherheit. Früher da sein lohnt sich! Informiere dich vorab, ob deine Airline einen Abend-Check-in anbietet, wenn du Gepäck aufgeben willst – sonst kannst du nicht durch die Security gehen.
Am Flughafen schlafen – Nachteile
Es ist der Reisetrubel, der einen Flughafen bei Nacht nicht gerade zur süßen Traumkulisse macht. Laute Durchsagen, aufgeregtes Geplauder der Mitreisenden und fehlende Privatsphäre können dich ebenso wach halten wie grelle Neonlichter oder unbequeme Sitze. Hinzu kommen Sicherheitsbedenken – niemand möchte am nächsten Morgen ohne Geldbeutel oder nur mit halbem Handgepäck aufwachen. Gerade bei kleineren Airlines ist es zudem unwahrscheinlich, dass du abends einchecken und dein Gepäck abgeben kannst.
Was zeichnet einen schlaffreundlichen Flughafen aus?
Für mich ist Komfort das wichtigste Kriterium, wenn ich am Flughafen übernachte. Die Halle mag noch so ruhig und leer sein: Gut einschlafen kann ich erst, wenn ich eine bequeme Position gefunden habe. Auf Lounge-Sesseln oder weichen Sitzen, bei denen die Zwischenlehnen hochklappbar sind, kannst du dich richtig ausstrecken. Noch besser sind natürlich Ruhezonen oder abgetrennte Schlafräume.
Und auch Sauberkeit, Verpflegungsmöglichkeiten und eine einfache Navigation des Terminals entspannen ungemein. Ich informiere mich zudem vor einer Übernachtung, ob und wo es am Flughafen eine Lounge gibt, die einen Day Pass anbietet (der dann auch nachts gilt – Öffnungszeiten checken!) oder ob es eine Public Lounge verfügbar ist – das kostet zwar extra, aber Massage-Sessel, meterweise Beinfreiheit und Buffets sind es wert.
Die besten Flughäfen zum Schlafen
Vor allem in Asien finden sich viele Flughäfen, die als besonders schlaffreundlich bekannt sind. Aber auch in Europa und Nordamerika schlummert es sich gut. Meine Favoriten sind Airports, die Platz für designierte Ruhebereiche gemacht haben: Denn hier weiss ich, dass bequeme Sitze, ein durchdachtes Layout und ein „Psssst, Ruhe!“-Schild warten:
- Singapore Changi Airport (SIN): In jedem Terminal gibt es sogenannte Snooze Lounges.
- Helsinki Airport (HEL): In den zehn RestPods bist du gut vom Lärm abgeschirmt.
- Tokyo Narita International Airport (NRT): Entspannung und Erfrischung bieten die Dayrooms mit Duschen.
- Vancouver International Airport (YVR): Im internationalen Terminal, nach der Sicherheitskontrolle bei Gate D67, wartet ein ausgewiesener Ruhebereich mit bequemen Sitzgelegenheiten.
- München International Airport (MUC): Die Napcabs sind mit einem separaten Arbeitsbereich und kostenlosem Internetzugang ausgestattet.
Tipps fürs Schlafen am Flughafen
Mal kalt, mal warm: Die Temperatur kann sich am Flughafen bei Nacht in alle Extreme bewegen, deshalb reise ich im bequem sitzenden Zwiebellook.
Pack dein perfektes Survival-Kit
Ein großer, weicher Schal lässt sich leicht zur Decke oder zum Kissen umwandeln. Ins Survival-Kit sollten neben den Hygiene-Standards, wie Zahnbürste und Deo, auch eine Augenmaske, Ohrstöpsel und ein Reisekissen. Ein leichter Snack bewahrt den Magen vor knurrenden Geräuschen.
Mach dich vorab schlau über den Flughafen
Wenn möglich schaue ich mir das Flughafenlayout und Bestimmungen vorab an: So schließen manche Inland-Terminals über Nacht, während die internationalen offen bleiben. In den USA gibt es zudem an manchen Flughäfen Regularien, die eine Übernachtung verbieten. Anweisungen, die das Schlafen auf dem Boden oder auf mehreren Sitzreihen verbieten, können zu einer Weckaktion vom Personal führen. Dann am besten nicken und eine Halle weiter etwas dezenter ein Nickerchen einlegen.
Ich habe immer eine schwarze Wollmütze im Handgepäck. Die wärmt, lässt sich bis tief über die Augen ziehen und blockt so Licht und Geräusche ab.
Mach das Beste aus deiner Nacht am Flughafen
An großen Flughäfen kannst du dir die Zeit beim Shopping vertreiben, nachts sind die Geschäfte herrlich leer. Mit etwas Glück findest du sogar einen Massage-Shop, bei dem du eine Extraportion Entspannung mitnehmen kannst, bevor du dir einen Schlafplatz suchst. Wenn es keine Lounge-Sessel im Terminal gibt: Vier Sitze machen ein prima „Bett“, der Carry-On wird zum Fußsessel und der Rucksack zum Extra-Kissen.
Gemütlich abschalten
Ein gutes Hörbuch und lärmdämmende Kopfhörer lenken vom Drumherum ab. Ich lasse mich gern von meditativen Meeresgeräuschen in den Schlaf wiegen. Auch eine nach Lavendel duftende Creme beruhigt, ein kuscheliges Paar Socken wärmt und ein leichtes Schlafmittel entspannt. Mit solchen Kleinigkeiten kann man sich trotz der Herausforderungen gut erholen.
Sicher schlafen
Gerade als Solotraveler schlafe ich am Flughafen nachts lieber in einem Bereich, bei dem Sicherheitskräfte in der Nähe sind. Oft empfehlen diese sogar eine ruhige, aber sichere Ecke. Der Sicherheit halber solltest du zudem das Handgepäck nahe am Körper behalten, die Reißverschlussöffnung am besten unter einer Jacke verstecken oder die Hand drauflegen. Ein Extra-Schloss ist eine prima Idee – so kannst du dein Gepäck am Stuhl befestigen.
Wecker stellen! Es gibt nichts Schlimmeres, als aufzuschrecken und festzustellen, dass man den Flieger verschlafen hat. Notfalls einen Zettel mit ‚Wake me up at 7′ sichtbar neben sich legen – Mitreisende übernehmen dann (hoffentlich) den Weckdienst.
Wie dieser Guide entstanden ist
Durch viele lange Aufenthalte an Flughäfen rund um die Welt. Ob in Asien, Nordamerika oder Afrika – einen Platz zum Schlafen fand ich immer. Und auf der Suche dabei lernte ich die Flughäfen von einer anderen Seite kennen. Meine eigenen Erfahrungen habe ich mit den Tipps der Experten und Expertinnen und den Tools von KAYAK kombiniert, um diesen Guide zu erstellen.
Entspanne dich, wenn es demnächst zu einer Flugänderung, einem langen Zwischenstopp oder einem frühen Morgenflug kommt. Die Tipps und Tricks werden dir helfen, noch vor der Reise erholsamen Schlaf zu bekommen.
Am Flughafen schlafen – Häufig gestellte Fragen
Eigentlich ja. Vor allem große Flughäfen gelten als sehr sicher. Allerdings empfiehlt es sich, in einem ein gut beleuchteten Bereich mit anderen Reisenden zu bleiben. Trage deine Wertsachen sicher am Körper oder gut verstaut im Handgepäck.
Einige Flughäfen wie Singapur Changi, Amsterdam Schiphol und London Heathrow warten mit Schlafkabinen und Ruheräumen auf. Diese sind in der Regel kostenpflichtig. Andrerseits gibt es beispielsweise in den USA Flughäfen, die ihre lokalen Abflughallen nachts schließen oder Flughafenschläfer wachrütteln. Gerade bei kleineren Airports solltest du dich deshalb unbedingt über mögliche Öffnungszeiten erkundigen.
Einige Flughäfen wie Singapur Changi, Amsterdam Schiphol und London Heathrow warten mit Schlafkabinen und Ruheräumen auf. Diese sind in der Regel kostenpflichtig. Andrerseits gibt es beispielsweise in den USA Flughäfen, die ihre lokalen Abflughallen nachts schließen oder Flughafenschläfer wachrütteln. Gerade bei kleineren Airports solltest du dich deshalb unbedingt über mögliche Öffnungszeiten erkundigen.
Lockere Kleidung, ein Kissen und eine Decke sind bequeme Begleiter. Ohrstöpsel oder Kopfhörer reduzieren den Lärm, eine Schlafbrille dämmt das grelle Licht. Verzichte am besten auf Alkohol, das kann den Schlaf beeinträchtigen.
