preloadTwo kids in winter jacket and knitted cap gaze up to a Christmas tree during a snowfall.

Frohe Weihnachten! Möchtest du ein paar lustige (und ungewöhnliche) Weihnachtsbräuche aus aller Welt kennenlernen? Schnapp dir ein Glas Glühwein und ein paar Plätzchen und komm mit auf eine weihnachtliche Weltreise.

Von einem Land, das von KFC besessen ist, bis zu einem anderen, das seine Liebe zu Rettich-Schnitzereien auslebt – es gibt so viele einzigartige Weihnachtsbräuche zu entdecken.

Hast du Lust, deine typisch deutschen Weihnachtsbräuche diesen Dezember zu erweitern? Oder möchtest du in der Weihnachtszeit in eine ganz andere Kultur eintauchen? Hier sind 12 Weihnachtstraditionen aus verschiedenen Ländern, die du dieses Jahr kennenlernen kannst.

Internationale Weihnachtsbräuche für das Jahr 2023

  1. Deutschland
  2. Italien
  3. Norwegen
  4. Venezuela
  5. Frankreich
  6. Vereinigte Staaten
  7. Polen
  8. Irland
  9. Österreich
  10. Spanien
  11. Japan
  12. Mexiko

1. Deutsche Weihnachtsbräuche

A clutter of a kid's shoe, gifts, cookies, and Christmas ornaments on wood.

Wir Deutschen wissen, wie man Weihnachten zu etwas Besonderem macht – sei es durch das Backen von Stollen, das Trinken von Glühwein oder den Besuch toller Weihnachtsmärkte.

Aber unsere wohl beliebteste Tradition besonders für Kinder findet schon früh im Dezember statt – Nikolaus feiern! Am Abend vor dem 6. Dezember ist es wichtig, dass Kinder ihre frisch geputzten Schuhe und Stiefel vor die Zimmertür stellen. Wer das Jahr über brav war, findet sie am nächsten Morgen Leckereien vom Nikolaus in den frisch geputzen Stiefeln.

Zum Glück ist der Weihnachtsbrauch, dass freche Kinder nur eine Rute bekommen, am Aussterben…

2. Italienische Weihnachtsbräuche

A traditional folk doll hangs in the middle of an old building.

Auch wenn der Weihnachtsmann in Italien nicht ganz so bekannt ist wie in anderen europäischen Ländern, taucht er doch hier und da auf. Eine lokale Tradition sieht jedoch vor, dass der Weihnachtsmann einen Teil seiner Geschenke von einer „hässlichen, aber gütigen“ alten Hexe namens Befana („Gabenbringerin“) ausliefern lässt.

In der Nacht vor dem 5. Januar (Dreikönigstag) stellen Kinder und Eltern einen Teller mit gewürzter Wurst und ein Glas Wein für Befana bereit. Es wird geglaubt, dass sie sich mit diesen Gaben stärkt, nachdem sie auf einem fliegenden Besen angekommen und durch den Schornstein ins Haus gelangt ist, um ihren Teil der Geschenke abzuliefern.

3. Norwegische Weihnachtsbräuche

A broomstick sticking out from a background of pine needles and string lights.

Der norwegische Volksglaube besagt, dass böse Geister und Hexen an Heiligabend die Familien besuchen, um sie zu erschrecken. Wie festlich! Um sie abzuschrecken, ist es üblich, dass die Menschen alle Besen im Haus verstecken. Das soll abschreckend wirken und die Hexen davon abhalten, in der Gegend herumzufliegen und die Häuser anderer Leute zu besuchen.

Eine andere norwegische Weihnachtstradition, die um einiges festlicher ist, ist „Little Christmas“. Das findet am 23. Dezember statt und die Menschen bereiten sich dann auf den eigentlichen Weihnachtsabend vor. Jeder hat sein eigenes Ritual für diesen Tag: mal wird der Weihnachtsbaum geschmückt, mal leckere Lebkuchenhäuser gebacken und geschmückt.

4. Venezolanische Weihnachtsbräuche

A hand fixes a roller blade's strap against the backdrop of a sunset.

Fährst du gerne auf Rollschuhen durch die Stadt? Dann wirst du diesen einzigartigen venezolanische Weihnachtbrauch lieben! In Venezuelas Hauptstadt Caracas ist es üblich, auf Rollschuhen zum Weihnachtsgottesdienst zu fahren. Das ist auf jeden Fall besser, als im Stau zu stehen, oder?

In der Woche vor dem ersten Weihnachtsfeiertag findet in der Stadt täglich ein beliebter Gottesdienst namens Misa de Aguinaldo (Frühmesse) statt. Inzwischen kommen so viele Menschen mit Rollschuhen zu diesen Gottesdiensten, dass einige Straßen in der Stadt bis etwa 8 Uhr morgens gesperrt bleiben, damit alle sicher fahren können. Diese Tradition ist so populär geworden, dass viele Menschen das Rollschuhlaufen als Venezuelas Version des Schlittenfahrens betrachten.

5. Französische Weihnachtsbräuche

Photo series of Japanese mother with her son preparing for Christmas holidays - sending Christmas letter to Santa Clause.

Auf der Suche nach einem Weihnachtsbrauch mit französischem Flair? Nur wenige sind so charmant wie die Pere Noel Postkarten. Die besonders festliche Aktivität bringt das Versenden von Briefen an den Weihnachtsmann auf ein neues Niveau.

Seit 1962 gibt es in Frankreich ein Gesetz, wonach jedes Kind, das einen Brief an den Weihnachtsmann schreibt, eine Antwort erhalten muss. Angeblich arbeitet ein kleines Heer von Elfen (Postangestellte und Freiwillige) im November und Dezember unermüdlich daran, jeden Brief mit einer festlichen Postkarte zu beantworten. Dann schicken die französischen Postboten die „Antworten“ des Weihnachtsmanns zurück. Schön, oder?

6. Amerikanische Weihnachtsbräuche

Santa Claus standing on the sand of the beach facing the water while holding a surfboard.

Wenn es ein Land gibt, in dem man sich zu Weihnachten so richtig ins Zeug legt, dann sind es die Vereinigten Staaten. Die Einheimischen lieben es, ihre Häuser, Geschäfte und Straßen mit Lichtern, Lametta und viel Glitzer zu schmücken. Weihnachtslieder singen, Eierlikör trinken und Weihnachtsplätzchen backen sind weitere Traditionen, die viele Familien pflegen.

Aber eine eher ungewöhnliche Aktivität? Der alljährliche Surfing-Santa-Wettbewerb in Kalifornien.

Diese Wohltätigkeitsveranstaltung findet in Dana Point statt, wo Dutzende von Surfern in Weihnachtsmannkostümen auf den Wellen reiten. Ein Anblick, den du dir nicht entgehen lassen darfst! Das Datum der Veranstaltung ändert sich jedes Jahr, aber im Jahr 2022 fand sie Ende November statt.

7. Polnische Weihnachtsbräuche

Polish traditional Christmas wafer on hay.

Für eine ganz besondere polnische Weihnachtstradition müssen die Sterne wirklich günstig stehen, damit sie stattfinden kann. Die Einheimischen beginnen mit den Feierlichkeiten am Heiligabend, wenn alle zusammenkommen, um Oplatek zu teilen. Oplatek ist eine ungesäuerte Brotsorte, die seit über 300 Jahren hergestellt und gegessen wird.

Bevor das Waffel-ähnliche Brot in Stücke gebrochen und verteilt werden kann, muss die Nacht hereinbrechen und der erste Stern am Himmel erscheinen. Während das Oplatek verzehrt wird, wünschen sich die Menschen gegenseitig frohe Weihnachten. Erst danach wird das Abendessen serviert und das Weihnachtsfest kann offiziell beginnen.

8. Irische Weihnachtsbräuche

A Wren perched on a bramble in full song.

Ja, auch Irland hat ein paar eigene festliche Traditionen. Die wohl bekannteste ist der Wrens Day. Er findet am 26. Dezember statt (auch bekannt als St. Stephen’s Day) und wird seit Jahrhunderten gefeiert.

Man nimmt an, dass der Zaunkönigstag auf die keltische Mythologie zurückgeht. Früher gingen die Menschen nach draußen, um einen Zaunkönig (auch bekannt als König der Vögel) zu jagen. Sobald er gefangen war, wurde er an der Spitze einer kunstvoll verzierten Stange befestigt. Dann verkleidete sich eine Gruppe von Schaustellern in Strohkostümen und zog mit dem Vogel durch die Stadt. Sie wurden oft „Zaunkönige“ genannt und sangen und tanzten in kleinen Grüppchen. Dabei gingen in ihren Dörfern von Tür zu Tür und sammelten Geld, das sie für gute Zwecke spendeten.

Eine Form dieser Tradition gibt es auch heute noch in Dingle, Co. Kerry.

9. Österreichische Weihnachtsbräuche

A statue of Krampus and other horned figures under a canopy of string lights.

In Österreich werden die Kinder aufgefordert, sich gut zu benehmen. Sonst könnte sie der Krampus, ein gehörntes und haariges Ungeheuer, während der Weihnachtszeit in seinem Weidenkorb entführen. Das Fabelwesen wurde als Gegenstück zum Weihnachtsmann geschaffen, der brave Kinder mit Süßigkeiten und Spielzeug belohnt.

In der Krampusnacht am 5. Dezember ziehen Dutzende von Männern durch die Straßen Österreichs (und einiger Nachbarländer), die als der Halbziegendämon verkleidet sind, Stöcke in der Hand halten und Kinder erschrecken. Besonders beliebt ist dieser gruselige Weihnachtsbrauch in den Bergdörfern rund um Salzburg und Tirol.

10. Katalanische Weihnachtsbräuche

A bunch of chopped tree trunks placed on two sticks with a smiley face wearing a red cap.

Die spanische Provinz Katalonien (mit Barcelona im Zentrum) liebt ihre eigene Identität. Und das gilt auch für ihre Weihnachtsbräuche. Die vielleicht skurrilste ist ein Holzklotz mit einem Gesicht, der Geschenke ausspuckt, während Kinder dazu singen.

Der sogenannte Tió de Nadal (Weihnachtsklotz) wird traditionell nach Mariä Empfängnis am 8. Dezember herausgeholt. Die Kinder werden dann aufgefordert, dem Holzklotz etwas zu essen bringen und eine Decke zu geben, um ihn warmzuhalten.

Wenn es Heiligabend ist und der kleine Tió alle Leckereien verdaut hat, schlagen die Kinder ihn mit Stöcken. Nach diesem Ritual soll der Holzklotz Bonbons, Nüsse und Süßigkeiten hinten „ausspucken“.

11. Japanische Weihnachtsbräuche

A family of three enjoys food on the table using chopsticks while wearing Santa hats.

In Japan gibt es keinen nationalen Weihnachtsfeiertag, aber die Japaner haben eine eigene Weihnachtstradition entwickelt. Im Jahr 1974 führte KFC in Japan eine Werbekampagne mit dem Titel „Christmas Chicken“ durch. Die Idee dazu entstand, nachdem eine Gruppe von Touristen am 25. Dezember bei KFC in Japan landete, weil es so schwierig war, einen Truthahn zu finden.

Die Kampagne war ein großer Erfolg. Seitdem verkaufen die KFC-Restaurants in ganz Japan ein komplettes Weihnachtsmenü mit Hühnchen, Champagner, Kuchen und Wein. Die Tradition ist inzwischen so beliebt, dass es sogar KFC-Weihnachtsparaden durch die Straßen gibt, für die man mindestens zwei Wochen im Voraus reservieren muss.

12. Mexikanische Weihnachtsbräuche

Stocks of fresh radish with leaves.

Du hast wahrscheinlich schon vom mexikanischen Tag der Toten gehört, aber was ist mit der Nacht der Rettiche? Jedes Jahr am 23. Dezember findet in der mexikanischen Stadt Oaxaca diese Veranstaltung mit dem seltsamen Namen statt, bei der sich die Einheimischen im Gemüseschnitzen messen.

Die Noche de los Rabanos wird ein ziemlicher Wettbewerb, bei dem Krippen, Weihnachtsbäume und sogar Monster sorgfältig aus riesigen Rettichen geschnitzt werden. Die Veranstaltung zieht große Menschenmengen aus den umliegenden Städten und Dörfern an, um das Spektakel zu sehen. Die Tradition geht auf das Jahr 1897 zurück und wurde von lokalen Marktverkäufern inspiriert, die ihr Gemüse in verschiedene Formen schnitzten, um die Leute zum Kauf zu animieren. Warum tauscht du nicht den Rettich gegen eine Kartoffel und veranstaltest dein eigenes Weihnachtsschnitzfest?

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Über die*den Autor*in

Jemima ForbesJemima ist Teilzeitentdeckerin und Vollzeitautorin mit Fokus auf Reisen und Lifestyle. Am glücklichsten ist sie an einem Strand in den Tropen oder in der schottischen Wildnis, schätzt aber auch leckeres Streetfood und spannende Museen in den schönsten Städten der Welt. Wenn sie nicht gerade auf Reisen ist, liest sie oder arbeitet an ihrem Debütroman.

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