Wenn du auf einer Amerikareise ein Auto mieten möchtest, ist es wichtig, die verschiedenen Regeln und Vorschriften zum Autofahren in den USA zu kennen. Lies weiter, um zu erfahren, was du als Tourist beim Autofahren in Amerika beachten musst.
Diesen Führerschein brauchst du zum Autofahren in Amerika als Tourist
Möchtest du als Tourist in Amerika Autofahren, gibt es ein paar Dinge zu beachten. Nicht zuletzt fragt sich so mancher Urlauber, ob ein deutscher Führerschein in den USA ausreicht. Die Antwort darauf ist leider nicht einfach „Ja“ oder „Nein“, sie hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Deutscher Führerschein und Internationaler Führerschein
Möchtest du in den Vereinigten Staaten Autofahren, gehört dein deutscher Führerschein ins Gepäck. Zusätzlich ist es teils ratsam, einen internationalen Führerschein (International Driving Permit, kurz IDP) dabei zu haben. Ob du diesen brauchst, hängt von den jeweiligen US-Bundesstaaten ab, in denen du fahren möchtest. Manchmal verlangen Mietwagenanbieter vor Ort einen internationalen zusätzlich zu deinem deutschen Führerschein. Kläre das unbedingt ab, bevor du in die USA einreist.
Der IDP dient als offizielle Übersetzung deines deutschen Führerscheins, da dieser die Angaben mitunter nur auf Deutsch enthält. Daher umgehst du mit dem IDP Sprachbarrieren vor Ort. Beachte aber, dass der IDP allein nicht gültig ist. Dein deutscher Führerschein muss für Autoreisen in den USA entsprechend immer dabei sein.
Nicht erlaubt sind für Autoreisen in den USA übrigens abgelaufene oder vorläufige Führerscheine ohne Lichtbild. Und natürlich darfst du auch nicht ganz ohne Führerschein Auto fahren.

Fahrzeugklassen
Welche Fahrzeuge du in den USA fahren darfst, ist laut dem ADAC von deinem deutschen Führerschein abhängig. Die darin eingetragenen Fahrzeugklassen gelten auch in den USA. Entsprechend darf das Gesamtgewicht, das laut deiner Fahrerlaubnis für dich zulässig ist, auch in den USA nicht überschritten werden. Verstößt du dagegen, kann es sein, dass du fürs Fahren ohne Fahrerlaubnis belangt wirst und deinen Versicherungsschutz verlierst.
Wichtige Dokumente und andere Dinge
Möchtest du in den Vereinigten Staaten Auto fahren, solltest du die folgenden Dokumente und Dinge bei dir haben:
- Gültiger deutscher Führerschein
- Gültiger internationaler Führerschein (IDP)
- Gültiger Reisepass (zum Nachweis der Identität)
- Kreditkarte (zur Anmietung eines Fahrzeugs)
- Nachweis über eine gültige Kfz-Versicherung
- Warndreiecke (in einigen Bundesstaaten verpflichtend)
Autofahren in Deutschland und den USA – das sind die Unterschiede
Wer in den USA Auto fahren möchte, muss sich auf ein paar Unterschiede im Vergleich zu Deutschland einstellen. So gibt es in den USA etwa zunehmend Automatikwagen, wohingegen viele deutsche Autos weiterhin über Gangschaltungen verfügen.
Die Geschwindigkeit wird in den USA in miles per hour (mph) angegeben. Eine Meile pro Stunde sind ungefähr 1,6 Kilometer pro Stunde. Du musst allerdings nicht umrechnen, werden die mph in Autos wie auf Straßenschildern verwendet.
USA und Deutschland: Verkehrsregeln im Vergleich
Auch was die diversen Verkehrsregeln wie etwa Höchstgeschwindigkeit, Promillegrenze und sogar Anschnallpflicht angeht, kann es mitunter große Unterschiede beim Autofahren in den USA und Deutschland geben. Die folgende Tabelle soll einen ersten Überblick der unterschiedlichen Autofahrer-Regeln geben.
Aber Vorsicht: Die Tabelle ist nicht abschließend. Zudem gelten je nach US-Bundesstaat unterschiedliche Regeln. Daher solltest du dich vor einer Reise immer genau über die geltenden Vorschriften deiner Reiseregion informieren. Einige gelten jedoch auch landesweit.
Wer einen Roadtrip in den USA plant, muss zwar ein paar Dinge beachten, sollte aber eins nicht vergessen: Die USA sind eine Autofahrer-Nation. An vielen Stellen bedeutet das, dass einem das Autofahren hier tendenziell leicht(er) gemacht wird. Ich habe mich bei mehreren Roadtrips in den USA oft ziemlich sicher gefühlt, allein, weil die Straßen so breit sind und die Regeln meist sehr klar kommuniziert werden.
Anna Wengel (now Chiodo), Reisejournalistin, Autorin & Coach
Verkehrsregeln und Besonderheiten in den USA
Wie schnell darf man in Amerika fahren? Auf welcher Straßenseite fährt man? Und wie hoch sind die Bußgelder in den USA? In diesem Abschnitt erfährst du alles zu den wichtigsten Verkehrsregeln der USA.
Auf welcher Straßenseite fährt man in den USA?
In den USA fahren Autos auf der rechten Straßenseite, also genauso wie in Deutschland.
Was für Straßen gibt es in den USA?
In den USA gibt es folgende Arten von Straßen:
- Interstate Highways: Sie werden für den Güterverkehr, für Langstreckenfahrten und für den Berufsverkehr genutzt. Du erkennst sie an dem Wort „Interstate“ auf rotem Grund über der Streckennummer, die in der Regel blau unterlegt ist.
- State Highways: Diese Autobahnen werden auf staatlicher Ebene verwaltet. Ihre Größe variiert je nach Region, aber einige können genauso groß sein wie Interstate Highways. Jeder Staat hat eine andere Beschilderung für seine State Highways.
- County Highways: Das sind kleinere Autobahnen, die auf Kreisebene verwaltet und auch als Landstraßen bezeichnet werden. Sie sind unterschiedlich und reichen von unbefestigten Straßen bis hin zu mehrspurigen Autobahnen. Ähnlich wie bei den State Highways ist die Beschilderung für jede dieser Straßen individuell und hängt vom jeweiligen Bezirk ab.

Ampeln und Stoppschilder
In den USA hängen die Ampeln über der Kreuzung oder sie stehen am Straßenrand dahinter. Eine Besonderheit ist, dass es in vielen Bundesstaaten erlaubt ist, an einer roten Ampel rechts abzubiegen. Allerdings muss dein Fahrzeug vorher vollständig zum Stehen gekommen sein. Und die Straße muss natürlich frei sein. Achte aber darauf, ob ein Schild das Rechtsabbiegen bei Rot eventuell untersagt („no right turn on red“).
Wenn du an einem Stoppschild ankommst, muss dein Fahrzeug hinter der weißen Linie zum Stehen kommen. Du musst dem Verkehr auf der Hauptstraße Vorfahrt gewähren. Hält ein anderes Fahrzeug an der gleichen Kreuzung an einem Stoppschild hält, hat das Fahrzeug, das zuerst angekommen ist, Vorfahrt.
Vorfahrt & Überholen
Wenn du dich an einer Kreuzung ohne Ampel befindest, hat in der Regel das Fahrzeug Vorfahrt, das zuerst angekommen ist. Wenn zwei Autos gleichzeitig ankommen, hat das rechte Auto Vorfahrt. Ist unklar, wer zuerst angekommen ist, stimmt man sich per Handzeichen ab.
In den USA gibt es zwar nicht oft Kreisverkehre, doch näherst du dich einem, hat derjenige Vorfahrt, der sich bereits im Kreisverkehr befindet.
Das Überholen ist auf Straßen mit vier oder mehr Fahrspuren erlaubt sowie auf den meisten zweispurigen Straßen, sofern du genügend Sicht hast. In manchen US-Bundesstaaten ist neben dem Links- auch das Rechtsüberholen erlaubt. Aus Sicherheitsgründen solltest du darauf jedoch verzichten.
Befindest du dich auf einer zweispurigen Straße und hält ein Schulbus an, muss der Verkehr auf beiden Seiten der Straße anhalten, bis der Bus weiterfährt.
Parken
Achte bei der Suche nach einem Parkplatz auf Straßenschilder, auf denen eventuelle Zeit- oder Zahlungsbeschränkungen angegeben sind. Innerorts sind Park- und Halteverbote mitunter durch Bordsteinmarkierungen gekennzeichnet. Die farblichen Bedeutungen können jedoch variieren, daher informiere dich genau oder parke nur auf klar ausgewiesenen Parkplätzen. An Fernstraßen darfst du ohnehin nur an entsprechend markierten Parkstreifen parken.
Du musst immer in Fahrtrichtung parken und darfst keine Einfahrt auch nur teilweise blockieren. Zu Hydranten musst du einen Mindestabstand von 10 Fuß (etwa 3 Meter) einhalten. An den meisten Orten gibt es Behindertenparkplätze, die für Personen mit einem Behindertenausweis in der Regel kostenlos sind.
Kraftstoff
In den USA gibt es drei verschiedene Benzinsorten: 87 Oktan (reguläres Benzin), 89-90 Oktan (Mittelklasse-Benzin), und 91-94 Oktan (Superbenzin). Diesel ist ebenfalls an den meisten Tankstellen erhältlich.
Du kannst in der Regel mit Bargeld oder Karte bezahlen, wobei du meistens schon vor dem Tanken an der Kasse bezahlen musst.
Mautgebühren
In den USA musst du mitunter Maut für die Nutzung der Autobahnen, für das Überqueren von Brücken und Tunneln oder für die Benutzung einer Schnellspur auf einem Highway bezahlen.
Es gibt allerdings kein einheitliches Mautsystem. Die Gebühren sowie das Bezahlsystem sind abhängig vom jeweiligen US-Bundesstaat. In vielen Fällen erfolgt die Bezahlung elektronisch über einen Transponder. Hast du kein Konto für die automatische Zahlung, musst du die Gebühren nach deiner Reise online bezahlen. Da es vielerorts keine Bargeldzahlung mehr gibt, ist es sinnvoll, sich vor der Reise über die Mautbedingungen im jeweiligen US-Bundesstaat zu informieren, in dem du fährst.
Alkohol im Auto
Bereits geöffnete Alkoholika dürfen in den USA nur im Kofferraum mitgenommen werden. Unter 21-Jährige dürfen überhaupt keinen Alkohol bei sich haben. Wer mit dem Wohnmobil unterwegs ist und Alkohol dabei hat, sollte darauf achten, dass sich die Flaschen außerhalb der Reichweite des Fahrers befinden.

Strafen & Bußgelder
Jeder US-Bundesstaat hat seine eigenen Regeln, wenn es um Strafen geht. Ein und dasselbe Vergehen kann je nachdem, wo du fährst, zu sehr unterschiedlichen Geldstrafen führen. Bei leichten Verstößen musst du mit rund $100 bis $500 rechnen.
Zu den Bundesstaaten mit den höchsten Bußgeldern gehören Georgia und North Carolina. Hier müssen Autofahrer bei hohen Geschwindigkeitsübertretungen bis zu $1,000 zahlen, während in New York und Kalifornien eine hohe Geschwindigkeitsübertretung mit $ 600 geahndet wird.
Polizeikontrolle
Wirst du während der Fahrt von der Polizei angehalten wirst, halte mit dem Auto an einem sicheren Ort an. Stelle dann den Motor ab, schalte das Innenlicht ein, öffne das Fenster halb und lege deine Hände auf das Lenkrad (oder auf das Armaturenbrett, wenn du auf dem Beifahrersitz sitzt). Auf Verlangen musst du eventuell deinen Führerschein, deine Fahrzeugpapiere und den Versicherungsnachweis vorlegen. Vermeide plötzliche Bewegungen, da diese falsch interpretiert werden könnten.
Automiete in den USA
Was braucht man, um in den USA ein Auto zu mieten? Wie alt muss man sein und welche Versicherung ist sinnvoll? In diesem Abschnitt erfährst du alles, was du rund um das Thema Automiete in den USA wissen solltest. Außerdem kannst du dich im Anschluss direkt auf die Suche nach einem Mietwagen machen.
Mindestalter
Die Anforderungen an potentielle Auto-Mieter können je nach Autovermietung variieren. Das gilt etwa beim Mindestalter: Obwohl das für das Führen eines Fahrzeugs in den USA zwischen 16 und 18 Jahren liegt, vermieten die meisten Autovermietungen keine Fahrzeuge an Fahrer, die jünger als 21 Jahre sind. Mitunter liegt das Mindestalter bei bis zu 25 Jahren. Zudem müssen Fahrer unter 25 Jahren teils eine „Underage Fee“ entrichten.
Dokumente
Du musst im Besitz eines gültigen deutschen Führerscheins sein und einige Anbieter verlangen, dass du deinen Führerschein seit mindestens einem Jahr besitzt. Als Ausweis musst du deinen gültigen Reisepass vorlegen.
Zudem benötigst du eine Kreditkarte, damit du die Kaution für das Auto hinterlegen kannst. Autovermietungen nehmen in der Regel keine Prepaid-Karten, Maestro- oder Visa-Electron-Karten, Schecks oder Bargeld an.
Versicherung
Eine Haftpflichtversicherung ist in den meisten US-Bundesstaaten obligatorisch. Deswegen solltest du prüfen, ob diese in deinem Mietvertrag enthalten ist. Wir empfehlen dir zudem den Abschluss einer Teil- oder Vollkaskoversicherung, sodass du im Falle von Fahrzeugschäden abgesichert bist.
Einwegmiete und Grenzüberquerung
Wenn du einen langen Roadtrip planst und einmal quer durchs Land fahren möchtest, ist es sinnvoller, sich für eine Einwegmiete zu entscheiden. Dabei können allerdings zusätzliche Rückgabegebühren anfallen. Teile deine Pläne der Autovermietung bei Buchung mit und vergewissere dich, dass sie dir erlaubt, mit dem Wagen über die Staatsgrenzen zu fahren.

Mietwagen sind in den USA recht teuer. Wenn du aufs Budget achten musst oder möchtest, lohnt es sich, Preise zu vergleichen und eventuell eine kleinere Wagenklasse zu mieten. Mitunter gibt es auch günstigere private Anbieter oder vielleicht hast du sogar Bekannte, die einen Zweitwagen verleihen würden? Achte dann aber unbedingt auf einen ausreichenden Versicherungsschutz. Planst du einen langen Roadtrip durch die USA, lohnt es sich mitunter, einen Pkw oder auch Van zu kaufen und hinterher wieder zu verkaufen. Allerdings solltest du dich in diesem Fall genau über Zulassung, Versicherung und Eigentumsregelungen informieren.
Anna Wengel (now Chiodo), Reisejournalistin, Autorin und Coach